Hypoport: Der nächste Schocker
Man wolle in den nächsten Quartalen die Früchte der Kostensenkungen ernten, ließ Hypoport-Chef Ronald Slabke im Mai bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal 2023 wissen. Mindestens das zweite Quartal 2023 konnte er damit nicht gemeint haben, denn erneut schockt Hypoport die Börse mit einer Gewinnwarnung. Am gestrigen Abend bricht der Aktienkurs des Unternehmens im Tradegate-Handel auf bis zu 157,20 Euro ein. Der Schlusskurs liegt bei 170,40 Euro, immer noch fast 10 Prozent tiefer als am Vortag. In den Tagen zuvor war das Papier bis auf 198 Euro gestiegen.
Man rechne „für das Gesamtjahr 2023 noch mit einem Umsatzrückgang von bis zu 10 Prozent und einem EBIT-Rückgang von bis zu 30 Prozent”, so Slabke im März bei der Vorstellung der Zahlen für 2022. Man hatte einen Umsatz von 455,5 Millionen Euro und ein EBIT von 24,7 Millionen Euro erzielt. Nun erwartet der Hypoport-Vorstand einen Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent und nur noch ein Konzern-EBIT von mindestens 10 Millionen Euro.
Die erneute Gewinnwarnung resultiere aus einer „unerwartet schwachen Entwicklung im Segment Immobilienplattform und der noch verhaltenen Markterholung in der private Immobilienfinanzierung”, so Hypoport (WKN: 549336, ISIN: DE0005493365, Chart, News). Man gehe von einer leichten Belebung im Markt für Immobilien-Finanzierungen in der zweiten Jahreshälfte aus, so das Unternehmen.
Für das zweite Quartal 2023 meldet die Gesellschaft vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatzrückgang von 126 Millionen Euro auf 85 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern bricht das Ergebnis um mehr als 15 Millionen Euro auf einen Verlust von 2,5 Millionen Euro ein.
Auch gegenüber dem ersten Quartal 2023 sinken die Zahlen: Man hatte zum Jahresauftakt einen Quartalsumsatz von 94 Millionen Euro erzielt, während vor Zinsen und Steuern 0,8 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden konnte.
Den kompletten Halbjahresbericht will Hypoport am 14. August 2023 veröffentlichen.