Hypoport: Operativer Quartalsgewinn bricht ein
Hypoport meldet einen Gewinneinbruch für das dritte Quartal. Vorläufigen Zahlen zufolge ist der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern von 11,6 Millionen Euro auf 0,5 Millionen Euro gestürzt. Den Umsatz beziffert die Gesellschaft mit 105 Millionen Euro nach 112 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Auf Neunmonatsbasis meldet Hypoport (WKN: 549336, ISIN: DE0005493365, Chart, News) noch einen Umsatzanstieg von 325 Millionen Euro auf 367 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern fällt in dem Zeitraum von 33,4 Millionen Euro auf 31 Millionen Euro.
„Der Hypoport-Vorstand hat Maßnahmen eingeleitet, um das Kostenniveau an das aktuell schwache Marktumfeld in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Geschäftsbereich Corporate Finance anzupassen”, so das Unternehmen, das am 14. November die vollständigen Neunmonatszahlen vorlegen will. Mit Effekten aus den Kostensenkungen rechnet man ab dem 1. Quartal des kommenden Jahres. Zur Prognose für 2022 äußert man sich nicht.
Dass die Flaute am Immobilienmarkt in den Zahlen sichtbar werde, davor hatte die Gesellschaft bereits Mitte Oktober deutlich gewarnt. Hypoport verzeichnete im dritten Quartal ein deutlich rückläufiges Volumen bei der Kreditplattform Europace: Den Angaben der Gesellschaft zufolge fiel das Volumen von 24,12 Milliarden Euro auf 19,81 Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate 2022 meldet das Unternehmen noch einen leichten Zuwachs von 76,29 Milliarden Euro auf 80,04 Milliarden Euro.
Flaute am Immobilienmarkt in den Zahlen sichtbar
Der Grund ist vor allem ein Volumen-Rückgang in der Immobilienfinanzierung von 19,98 Milliarden Euro auf 15,67 Milliarden Euro im dritten Quartal. Auf Neunmonatsbasis kann Hypoport in dieser Sparte nur noch einen kleinen Zuwachs von 63,36 Milliarden Euro auf 65,02 Milliarden Euro verbuchen.
„Wir haben in den Ferienmonaten die typische Entschleunigung am privaten Immobilienmarkt erlebt. Daneben existiert seit einigen Wochen ein Mismatch von Preisvorstellungen der Verkäufer und Käufer von Wohnimmobilien. Dies hat nicht, wie von uns noch zu Beginn des Sommers erwartet, nur zu längeren Vermarktungszeiträumen geführt, sondern zur Unterbrechung von Transaktionsprozessen”, so Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE.
Stark gestiegene Zinsen wirken sich aus
Käufer hätten sich „wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise beim Abschluss von Transaktionen in der Breite zurückgehalten”, so Slabke. Langfristig bleibe der Wohneigentumsmarkt in Deutschland ein Wachstumsmarkt.
Im Bereich Finanzierung Dr. Klein Privatkunden ist das Vertriebsvolumen im dritten Quartal um 23 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro gefallen. Dagegen nahm das Volumen auf der Versicherungsplattform um 14,3 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro zu. Auf der Immobilienplattform stieg der Wert besichtigter und begutachteter Wohnimmobilien um 18,4 Prozent auf 8,72 Milliarden Euro. Dagegen fielen die Werte bei den vermarkteten Immobilien und auf der Finanzierungsplattform Dr. Klein Wowi im dritten Quartal.