Teamviewer verspielt Vertrauen
Das dritte Quartal von Teamviewer gilt als Enttäuschung. Die Erwartungen des Marktes werden verfehlt, auch die Unternehmensprognosen werden unterboten. Die Jahresprognose ist somit nicht mehr machbar und wird nach unten korrigiert. Entsprechend hat es eine Umsatz- und Gewinnwarnung von Teamviewer gegeben. Dies ist bereits die zweite Warnung von Teamviewer im Jahresverlauf.
Die Analysten der DZ Bank reagieren und nehmen ihre Schätzungen ebenfalls zurück. Sie rechnen 2021 mit einem Gewinn je Aktie von 0,63 Euro (alt: 0,73 Euro). 2022 soll das Plus bei 0,81 Euro (alt: 1,02 Euro) liegen. Die Prognose der Experten für 2023 wird von 1,32 Euro auf 0,99 Euro reduziert.
Zugleich stufen die Analysten die Aktie ab. Sie sprechen für den Titel von Teamviewer eine Halteempfehlung aus, zuvor gab es ein Kaufvotum. Das Kursziel sinkt von 24,50 Euro auf 16,20 Euro.
Eigentlich wollte Teamviewer bis 2023 Billings von einer Milliarde Euro schaffen. Dies ist offenbar nicht mehr realistisch. Man will nun im oberen 10er Prozentbereich wachsen. Das wäre im Vergleich zum gesamten Marktwachstum unterdurchschnittlich. Statt einer beim Börsengang im September 2019 angepeilten EBITDA-Marge von 60 Prozent dürfte diese künftig eher um die 45 Prozent liegen.
Viel Vertrauen ist bei Anlegern zuletzt offenbar verloren gegangen. Das muss bei der Bewertung der Aktie ebenfalls berücksichtigt werden.
Die Aktien von Teamviewer gewinnen 4,7 Prozent auf 14,83 Euro.