Blue Cap: Portfolio soll wachsen
Acht Beteiligungen befinden sich derzeit im Portfolio von Blue Cap. Mit Uniplast hat man jüngst eine Gesellschaft erfolgreich verkauft. Das Multiple bei diesem Verkauf lag bei 1,2. Für Blue Cap ist dies nicht unbedingt ein zufriedenstellender Wert. Man strebt eigentlich ein Multiple von rund 3 an, wie IR-Chefin Lisa Marie Schraml auf der m:access Konferenz der Börse München sagt.
Das Unternehmen sieht sich in einer Nische positioniert. Während Mutares oder Aurelius eher solche Unternehmen erwerben, die restrukturiert werden müssen und die man in der Folge verkauft, halten Gesco und Indus nach einem Erwerb ihre Beteiligungen. Blue Cap will seine Akquisitionen etwas aufhübschen und dann nach einer gewissen Zeit, optimal wären drei bis sieben Jahre, mit Gewinn wieder veräußern. „Buy, transform and sell“ lautet diese Strategie. Dabei liegt der Fokus auf Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Millionen Euro bis 50 Millionen Euro, bei denen es eine Nachfolgeproblematik oder einen Carve out gibt.
Größeres Beteiligungs-Portfolio geplant
Das Portfolio von Blue Cap (WKN: A0JM2M, ISIN: DE000A0JM2M1, Chart, News) könnte sich in den kommenden Jahren vergrößern. 10 bis 12 Unternehmen könnte es problemlos umfassen. Das geben die Strukturen der Gesellschaft, die im m:access und im Scale notiert, her, so Schraml. Bei 15 Unternehmen würde es hingegen schwieriger werden.
Beim Thema Dividende will Blue Cap in den kommenden Jahren für positive Nachrichten sorgen. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll weiter steigen. Gab es für 2021 eine Dividende von 0,85 Euro, waren es für 2022 0,90 Euro. Daraus errechnet sich eine Rendite von rund 4 Prozent. Aktionäre können wählen, ob sie die Ausschüttung in bar oder in Form neuer Aktien haben wollen. Das so eingesparte Geld kann für Akquisitionen genutzt werden.
Mit dem aktuellen Kurs zeigt sich Schraml in München nicht zufrieden. Derzeit notieren die Aktien von Blue Cap bei rund 23,50 Euro. Der NAV lag Ende 2022 bei 36,60 Euro. Hier zeigt sich ein deutlicher Abschlag. Bis 2025 soll der NAV bis auf 55 Euro ansteigen, das könnte Kursphantasie auslösen. In diesem Wert sind weitere Zukäufe nicht berücksichtigt. Somit könnte es letztlich sogar auf einen höheren NAV hinauslaufen.
Blue Cap hat Prognose für 2023 angepasst
Aufgrund der Veräußerung von Uniplast hat Blue Cap jüngst die Prognose anpassen müssen. Erwartet wird nun für 2023 ein Umsatz von 300 Millionen Euro bis 320 Millionen Euro, bisher ging man von 340 Millionen Euro bis 355 Millionen Euro aus. Die bereinigte EBITDA-Marge wird weiter bei 8 Prozent bis 9 Prozent gesehen.
Aus Sicht der Analysten von SMC ist die Aktien von Blue Cap deutlich unterbewertet. Sie sehen das Kursziel für das Papier bei 36,00 Euro und sprechen eine Kaufempfehlung für die Aktie aus. Erwartet wird von den Analysten für 2023 ein Gewinn je Aktie von 0,81 Euro und eine EBITDA-Marge von 8,7 Prozent. Die Dividende soll mit 0,90 Euro stabil bleiben.