secunet Security Networks: Gute Basis für die Zukunft
Bei secunet Security Networks steigt der Umsatz 2023 um 13 Prozent auf 393,7 Millionen Euro an. Das ist ein neuer Rekord. Insgesamt werden 9 Prozent des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet. Im Bereich Public Sektor gibt es einen Umsatz von 344,8 Millionen Euro, ein Plus von 15 Prozent. Der Bereich Business Sector kommt auf 48,9 Millionen Euro (+4 Prozent).
Das EBIT sinkt hingegen von 47,0 Millionen Euro auf 43,0 Millionen Euro (Prognose: rund 42 Millionen Euro). Höhere Kosten entstehen durch Investitionen in das Produktportfolio sowie durch mehr Personal. Dabei dreht sich vieles um die Cloud. Dazu Vorstandschef Axel Deininger: „Das EBIT war wie erwartet durch einen veränderten Produktmix und unsere Wachstumsinvestitionen geprägt.“ 2025 will man die ersten Früchte dieser Investitionen sehen.
Unterm Strich sinkt der Gewinn von 31,3 Millionen Euro auf 29,0 Millionen Euro. Je Aktie entspricht dies einem Plus von 4,51 Euro (Vorjahr: 4,84 Euro). Ausgeschüttet werden soll eine Dividende von 2,36 Euro. Im vergangenen Jahr erhielten Aktionäre 2,86 Euro je Aktie. Das ist ein Minus von 17 Prozent. Die Ausschüttungsquote liegt wie zuvor bei 50 Prozent des handelsrechtlichen Jahresüberschusses (30,5 Millionen Euro).
Konservative secunet-Prognose für 2024
Die Eigenkapitalquote steigt von 40,5 Prozent auf 41,9 Prozent an. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gehen von 0,5 Millionen Euro auf 0,2 Millionen Euro zurück. Die liquiden Mittel legen von 21,5 Millionen Euro auf 41,3 Millionen Euro zu.
Der Auftragsbestand verringert sich von 197,6 Millionen Euro auf 190,2 Millionen Euro. Deininger bezeichnet dies in einem Investorencall zum Geschäftsbericht 2023 als eine gute Startbasis für die Zukunft.
Erwartet wird für 2024 ein Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Somit dürfte der Umsatz im neuen Jahr stagnieren oder leicht sinken. Das EBIT sieht secunet 2024 bei etwa 42 Millionen Euro. Axel Deininger merkt jedoch gegenüber Analysten und Pressevertretern an, dass diese Prognose eher konservativ ist.
Deininger erläutert: „Wir gehen von einer weiterhin starken Nachfrage nach unseren Cybersicherheitslösungen aus. Dies wird durch die hohe Anzahl an festen Beauftragungen und Bestellungen unterstrichen.“
Zur aktuellen Prognose sagt er: „Mit Blick auf die kommenden Monate führt jedoch die angespannte Haushaltslage der öffentlichen Hand zu einer Verunsicherung auf Kundenseite. Basierend auf diesen Faktoren prognostizieren wir für das Geschäftsjahr 2024 eine Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Einklang mit dem vergangenen Geschäftsjahr.“
Neue Aufträge dank NATO-Beitritt von Schweden und Finnland?
Akquisitionen sind immer ein Thema bei secunet. Wie im Call zu erfahren ist, steht derzeit aber nichts Konkretes an, man schaut sich jedoch um. Der Fokus bei möglichen Zukäufen liegt auf einer Portfolioerweiterung. Dabei sollte der Zukauf secunet technologisch nach vorne bringen. Der Einstieg in neue Wachstumsfelder oder neue Vertriebswege könnte ebenfalls Grund für einen Zukauf sein.
2024 sollte sich bei secunet die Internationalisierung fortsetzen. Man sieht hier entsprechende Impulse am Markt. Der NATO-Beitritt von Schweden und Finnland könnte zudem in den kommenden Jahren für Neuaufträge sorgen. Insgesamt bewertet der Vorstand den Defence-Bereich als einen spannenden Markt.
Nicht wirklich zufrieden zeigt sich CEO Deininger mit der Kursentwicklung. Die Aktie von secunet hat in den vergangenen sechs Monaten rund 25 Prozent verloren. Deininger verweist aber auf die Analystenstimmen. Demnach gibt es derzeit drei Kaufempfehlungen für den Titel, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 215,00 Euro. Der Vorstandschef ist guter Dinge, dass man dank eines langfristigen Wachstums mit entsprechenden Zukunftspotenzialen den Kurs wieder nach oben bringen kann. Dabei spielen die Cloud-Angebote, die sich an Ministerien, Behörden aber auch die sicherheitsrelevante Industrie richten, eine wichtige Rolle. Das aktuelle Marktumfeld bewertet Deininger als insgesamt positiv für secunet, darauf will man aufbauen.
Die Aktien von secunet (WKN: 727650, ISIN: DE0007276503, Chart, News) verlieren 5,3 Prozent auf 155,00 Euro.