Börse am Morgen, u.a. Nordex, RWE, Bitcoin, Gold - Nord LB
Chines. und russ. Schiffe müssen sich zukünftig auf der Fahrt durch das Rote Meer nicht vor Angriffen der Huthi-Rebellen fürchten. Laut einem Bloomberg-Bericht haben die Rebellen ein entsprechendes Abkommen mit China & Russland geschlossen.
Die EZB-Bankenaufsicht will im laufenden Jahr bei festgestellten Mängeln schärfer handeln. Claudia Buch: „In diesem Jahr werden wir verstärkt auf Eskalationsmechanismen zurückgreifen, um sicherzustellen, dass aufsichtliche Feststellungen berücksichtigt und Mängel von den Banken behoben werden“.
Tagesausblick
Der Blick ist am heutigen Freitag vor allem auf Deutschland zu richten, wo die Geschäftserwartungen und -beurteilungen für den Berichtsmonat März veröffentlicht werden. Im Fokus steht hierbei der ifo-Geschäftsklimaindex, welcher sich aus den beiden vorherigen Kennzahlen zusammensetzt und auf monatlichen Einschätzungen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen basiert. Er gilt als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung. Weiterhin sind die Verbraucherpreise aus Japan sowie die Zahlen zum Unternehmensvertrauen aus Belgien zu erwarten. Bei Letzteren ist mit einer leichten Verbesserung im Vergleich zu den Februar-Zahlen zu rechnen.
Renten- und Aktienmärkte
Beflügelt durch die US-Notenbank (die Fed hat ihren Ausblick auf insgesamt drei Zinssenkungen im Jahr 2024 beibehalten) stieg der DAX gestern auf ein neues Rekordniveau (18.179,81 Punkte). Zuvor markierten sowohl der Dow Jones sowie der S&P 500 neue Höchststände. Auch der japanische Nikkei schloss sich der Arie immer neuer Höchststände an. Fallende Zinsen in Sicht. Der Kaufrausch an den Börsen geht immer weiter. Am Rentenmarkt bewegten sich die Renditen für Staatsanleihen am Donnerstag jedoch kaum. Auf der einen Seite sind Zinssenkungen in den USA jetzt eine ausgemachte Sache, auf der anderen Seite haben sich die falkenhaften Töne im Offenmarktausschuss intensiviert.
Unternehmen
Deutschlands größter Stromerzeuger RWE fokussiert sich beim Ausbau der Windenergie an Land auf Anlagen des Herstellers Nordex. In den kommenden zweieinhalb Jahren ist eine Lieferung von 120 Nordex-Anlagen (Gesamtleistung von 800MW) vorgesehen. RWE betreibt bereits 53 Windparks mit Nordex-Mühlen in sieben verschiedenen Ländern. Bis 2030 will der Energiekonzern die installierte Leistung auf 14GW ausbauen (derzeit: 8,6GW).
Ein Verlust i. H. v. EUR 2,4 Mrd. für 2023 macht der Deutschen Bahn zu schaffen. Ein Gewinneinbruch bei der Speditionstochter Schenker sowie hohe Reparaturkosten bei Schienen und Signalanlagen belasten. Die Infrastruktursanierung wird aber konsequent fortgesetzt. Gemeinsam mit dem Bund wurde das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Weitere EUR 30 Mrd. sollen investiert werden.
Devisen und Rohstoffe
Rund einem Monat vor dem bevorstehenden Bitcoin Halving steigt die Volatilität der Krypto-Währung deutlich. Während noch am Mittwoch Kurse unterhalb von USD 61.000 beobachtet werden konnten, handelte die Cyber-Devise im Abgesang der US-Notenbank Sitzung zwischenzeitlich wieder mehr als 5% höher.
Belastend wirkten sich gestern für den Euro-Dollar-Wechselkurs die schwachen Umfrageergebnisse der franz. Wirtschaft aus. Konträr dazu (und unterstützend) waren die positiven Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone. Erst taucht der Euro unter die 1,09, dann kämpft er sich zurück. Ggü. dem Schweizer Franken offenbart sich ein ganz anderes Bild. Die überraschende Leitzinssenkung der Schweizer Notenbank nimmt den Franken zum Euro gehörig in die Mangel. Die Währungsrelation (CHF/EUR) sinkt auf den tiefsten Stand seit letztem Sommer. Für einen Euro bekommt man jetzt wieder mehr Schweizer Franken.
Fallende Ölreserven in den USA stützen neben den unter Druck geratenen US-Dollar den Ölpreis nicht wirklich. Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,82% (auf USD 80,60).
Champagner-Stimmung wohin man schaut. Nicht nur die Aktienmärkte haussieren und markieren immer neue Bestmarken auch bei Gold knallen die Korken. Die Feinunze durchbricht im Nachgang der Fed-Sitzung die USD 2 200-Marke und steigt auf ein neues Rekordniveau (USD 2.222,39). Rege Nachfrageunterstützung für das gelbe Edelmetall kommt insbesondere aus China. Neue Daten des chinesischen Zolls zeigen, dass die Goldimporte in das Reich der Mitte allein im Januar und Februar im Vorjahresvergleich um 53% zugenommen haben (insgesamt 372,2 Tonnen). Bis zum Handelsschluss kann die USD 2.200 Marke aber nicht halten (Intraday: -0,24% auf USD 2.180,81).
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