Salzgitter: Rezessive Tendenzen in Deutschland belasten Neunmonats-Zahlen
Der Salzgitter-Konzern hat im ersten Dreivierteljahr 2023 einen spürbaren Rückgang bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Der Außenumsatz sank auf 8,4 Milliarden Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 9,8 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf geringere Versandmengen und niedrigere Durchschnittserlöse bei Walzstahlprodukten zurückzuführen.
Beim operativen Ergebnis (EBITDA) wurde ein Wert von 576,0 Millionen Euro erreicht, im Vergleich zu 1.396,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern fiel auf 254,3 Millionen Euro, eine Verringerung gegenüber den 1.145,3 Millionen Euro des Vorjahres. Der Nachsteuergewinn lag bei 193,7 Millionen Euro, was einem Ergebnis von 3,51 Euro je Aktie entspricht. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 17,40 Euro je Aktie.
„Die konjunkturelle Lage in vielen unserer wichtigsten Absatzmärkte ist derzeit herausfordernd. Vor allem die rezessiven Tendenzen in unserem Heimatmarkt Deutschland belasteten die Ertragskraft insbesondere im Sommerquartal”, sagt Salzgitter-Finanzvorstand Burkhard Becker.
Trotz des rückläufigen Gewinns blieb die Eigenkapitalquote des Konzerns mit 44,9 Prozent nahezu stabil (45,2 Prozent im Vorjahr). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) betrug 6,5 Prozent, ein Rückgang im Vergleich zu den 22,9 Prozent des Vorjahreszeitraums. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich um etwa 400 Millionen Euro auf 401 Millionen Euro.
Prognose wird bestätigt
„An unserer jüngsten Ergebnisprogose halten wir fest, der Abbau des Working Capital und damit die Verringerung der Nettofinanzverschuldung kommt wie geplant voran”, so Becker.
Der Ausblick für das Gesamtjahr 2023 bleibt angesichts der schwachen Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft und des volatilen politischen und wirtschaftlichen Umfelds verhalten. Der Konzern erwartet einen Umsatz um 11 Milliarden Euro und ein EBITDA zwischen 650 und 700 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn wird zwischen 200 und 250 Millionen Euro prognostiziert. Zudem wird eine deutlich niedrigere Rendite auf das eingesetzte Kapital erwartet.