Allianz: Klare Reaktion auf die US-Lage – Abstufung der Aktie
Die Allianz hat Ärger in den USA. Gestern wird bekannt, dass der Konzern eine neue Bewertung von Prozessrisiken in den USA vorgenommen hat. Es gibt in Übersee eine Reihe von Klagen gegen die Allianz Global Investors U.S. LLC. Hier spielen Verluste bei Investments eine Rolle, die in Zusammenhang mit der Corona-Krise entstanden sind. Es soll angeblich Schadenersatzforderungen über fast 6 Milliarden Dollar geben.
Bei der Allianz ist man nunmehr der Überzeugung, dass all dies erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Gruppe haben kann. Daher besteht aus Sicht der Allianz ein relevantes Risiko. Über einen möglichen Ausgang der Rechtsstreitigkeiten oder zur Dauer macht man bei der Allianz keine Angaben. Prozessrückstellungen hat man noch nicht gebildet.
Die Analysten der Nord LB stufen die Aktien der Allianz in der Folge ab. Bisher gab es eine Kaufempfehlung für den Titel, das Kursziel lag bei 240,00 Euro. Heute wird das Rating auf „halten“ reduziert, das neue Kursziel liegt bei 190,00 Euro.
Die Entwicklungen in den USA dürften die Allianz längere Zeit beeinflussen. Ein Ausgang solcher Streitigkeiten ist oft nicht vorhersehbar. Durch die Aufnahme von Ermittlungen durch das US-Justizministerium ist die Dynamik in der Sache gestiegen.
Möglicherweise wird die Allianz bei der anstehenden Analystenkonferenz am 6. August auf die Angelegenheit eingehen und weitere Details publizieren.
Die Aktien der Allianz geben 7,3 Prozent auf 194,70 Euro nach.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Allianz.