Commerzbank: Arbeitslosenquote so niedrig wie noch nie seit der Wiedervereinigung

Mit 6,2% ist die Arbeitslosenquote in Deutschland aktuell so niedrig wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Ein Grund für die positive Beschäftigungsentwicklung der letzten Dekade waren die zurückhaltenden Reallohnzuwächse. Trotz des sich in einigen Branchen abzeichnenden Personal-mangels blieben die Lohnzuwächse – nominal wie auch real – im letzten Jahr moderat. Gegen eine deutliche Beschleunigung bei den künftigen Lohnzuwächsen spricht die hohe Arbeitslosigkeit im Euroraum insgesamt. Sie liegt aktuell bei 10,4%. Erfreulicherweise ist sie in den letzten 1,5 Jahren aber um knapp 1,5% gesunken.
Zinsen und Anleihen
China: PMI Dienstleistungen (Jan.), 02.45 Uhr
Euroland: PMI Dienstleistungen (Jan.), 10.00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsbericht (Jan.), 14.15 Uhr
USA: ISM Dienstleistung (Jan.), 16.00 Uhr
In den USA rentieren 10j. Treasuries gestern begünstigt von neuer Unsicherheit an den Märkten und einem wieder nach-gebenden Ölpreis unter 1,90%, Bundesanleihen bei 0,30%. Es lohnt ein Blick auf das größere Bild. Es ist bemerkenswert, wie massiv sich seit Jahresultimo unter dem Eindruck des Ölpreisrückgangs, rückläufiger Inflationserwartungen, der Konjunktursorgen um China und wackeliger Aktienmärkte die geldpolitischen Erwartungen verschoben haben. Lag seiner-zeit etwa die Erwartung für den 3-Monats-Euriborsatz per Ende 2018 (!) bei knapp 40 Basispunkten, so liegen sie jetzt leicht im negativen Bereich. Noch stärker waren die Verschiebungen in den USA: Erwartete der Markt damals auf Basis der einschlägigen Futures die Fed Funds Rate per Mitte 2017 bei 1,20%, waren es zuletzt lediglich noch 0,64%; seither wurden also für diesen Zeitraum mehr als zwei Leitzinsanhebungen um je 25 Basispunkte „ausgepreist“. Im Zuge dessen sanken die Renditen erstklassiger Staatstitel kräftig. Ein weiterer Abwärtsschub für die globalen Anleiherenditen kam vergangenen Freitag von der Bank of Japan und ihrer unerwarteten Entscheidung, einen negativen Einlagensatz auf einen Teil der Zentralbankguthaben der Banken einzuführen. Anschließend sanken die Renditen 10j. japanischer Staatstitel auf unter 0,10%. Die Suche nach „höherverzinslichen Alternativen“ etwa in Form von US-Treasuries drückt auch deren Renditen. Heute gilt das Augenmerk vor allem dem ADP-Beschäftigungsbericht. Er müsste – wie auch die offiziellen Arbeitsmarktdaten (Freitag) – schon massiv die Erwartungen über-treffen, um wieder „Zinsanhebungsphantasie“ für die FOMC-Sitzung im März zu wecken.
Aktien
ABB, Bilanz-PK
BBVA, Jahresergebnis
GlaxoSmithKline, Ergebnis Q4
Merck & Co. , Ergebnis Q4
Osram Licht, vorläufiges Ergebnis Q1
Syngenta, Bilanz-PK
Wer gehofft hatte, dass der Februar nach dem katastrophalen Börsenmonat Januar besser verlaufen wird, blickt nach zwei Handelstagen enttäuscht zu Boden. Die Kurse fallen auf breiter Front. Die europäischen Leitindizes verlieren um bis zu 3,1% (Italien). Verantwortlich für die schlechte Stimmung zeichnen mehrere Faktoren. Zum einen geriet der Ölpreis wieder unter Druck. Die langanhaltende steile Talfahrt des Ölpreises hat die Ratingagentur S&P zu zahlreichen Abstufungen im Öl- bzw. Minensektor bewogen. Die wachsende Konjunkturskepsis hat erneut vor allem zyklische Werte stark unter Druck gebracht. So büßte im Dax, der um 1,8% nach-gab und unter die Marke von 9.600 Punkten fiel, die Aktie von ThyssenKrupp rd. 6% ein. Die Notierung von Infineon fiel trotz robuster Quartalszahlen um 5,8%. In der zweiten Reihe büßte die Aktie von Wacker Chemie nach Vorlage von Geschäftszahlen rd. 7,3% ein. Auf europäischer Sektorebene lagen alle Branchen im Minus. Am besten hielt sich noch die Branche Nahrungsmittel & Getränke (-0,3%). Die größten Verluste verbuchten die Sektoren Öl & Gas (-4,9%) sowie Banken (-4%). Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,8%. Wie in Europa verloren auch Energiewerte (-3,3%) am stärksten. Einziger Branchengewinner war der Versorgersektor (+0,4%). Die guten Zahlen von Alphabet honorierten die Anleger mit einem Aufschlag von 1,3%. Die Börsen in Asien tendierten schwächer. Die größten Verluste gab es in Japan, wo der Nikkei 225-Index um 3,2% sank. Der Yen gewann ggü. dem USD rd. 0,4%. Der Shanghai A-Index fiel um 0,4%.