Nord LB – Deutscher Arbeitsmarkt: Deutsche Wirtschaft mit Volldampf voraus!

Die Bundesagentur für Arbeit meldete soeben einen überraschend starken Rückgang der Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 20.000 Personen im Januar weniger arbeitslos gemeldet – saisonal bereinigt. Damit beträgt die Zahl der Arbeitslosen nur noch 2,73 Mio. Die Arbeitslosenquote sank von 6,3% auf 6,2% und damit auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Somit zeigt sich die Wirtschaft der Bundesrepublik auch im Januar weiter von der robusten Seite, allen Finanzmarktturbulenzen zum Jahresstart zum Trotz. Wie ein Fels in der Brandung der Finanzmarktstürme.
Einen großen Beitrag leistet nach wie vor neben dem milden Winter die Binnenwirtschaft. Eine positive Entwicklung der Reallöhne und der Preisverfall bei den Rohstoffen, insbesondere beim Rohöl, tragen deutlich zum Binnenkonsum bei. Das GfK Verbrauchervertrauen signalisiert eine anhaltend hohe Binnennachfrage mindestens noch für den Februar.
Allerdings dürfte die Zeit der Rekorde nun auch so langsam vorbei sein, denn ganz spurenlos geht die Lage etwa in China nicht an der deutschen Industrie vorbei, wie etwa die Einkaufsmanagerindizes gezeigt haben. Die deutsche Exportmaschine wird demnächst wohl etwas weniger dynamisch unterwegs sein. Der ifo-Index und die Einkaufsmanagerindizes deuten in diese Richtung. Es dürfte aber noch etwas dauern, bis dies auf dem Arbeitsmarkt angekommen ist.
Dem deutschen Aktienmarkt halfen die außerordentlich guten Arbeitsmarktzahlen nicht wieder auf die Beine. Als Belastung für die Dividendenpapiere erwies sich unter anderem ein wieder nachgebender Ölpreis. Eigentlich ist dies eine seltsame Situation momentan, denn günstige Ölpreise sind immer gut für die Konjunktur. Der Euro wertete in der Folge der Veröffentlichung leicht auf.
Fazit: Die deutsche Wirtschaft zeigt sich weiter robust. Wie ein Fels in der Brandung der Finanzmarktstürme. Die Arbeitslosigkeit sinkt auf ein erneutes Rekordtief. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Allerdings wird die Zeit der Rekordmeldungen wohl doch langsam vorbei sein, wie ifo-Index und Einkaufsmanagerindizes andeuten. Die Börse honorierte die positive Überraschung heute nicht und lässt sich eher von den Ölpreisrückgängen mitreißen.