Scholz: Versteckte Einladung
Am 16. Februar sollen sich die Investoren der Anleihe der Scholz Holding in Wien treffen, um einen Bericht über eine anstehende Antragstellung hinsichtlich einer Restrukturierungsmaßnahme zu erhalten. Dieser kommt von Ulla Reisch als gemeinsamer Kuratorin. Die Versammlung findet am Handelsgericht Wien statt. Die Einladung datiert vom 14. Januar, von Scholz wurde dies jedoch bisher nicht kommuniziert. Zu finden ist die Einladung auf der Seite der Wiener Rechtsanwälte Urbanek Link Schmied und Reisch.
Die 2017 fällige Anleihe von Scholz wurde unter österreichischem Recht errichtet. Sie hat ein Volumen von 182,5 Millionen Euro und ist mit 8,5 Prozent jährlich verzinst.
Mit der Restrukturierung soll eine eventuelle Insolvenzgefahr vermieden werden. Da Scholz jedoch kürzlich den Sitz der Gesellschaft nach Großbritannien verlegt hat, wird die Sache komplizierter. Es gibt demnach keine Pflicht zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit nach deutschem Recht. Demnach muss laut britischem Recht kein Insolvenzverfahren eingeleitet werden, so lange es vernünftige Aussichten gibt, das eine Restrukturierung erfolgreich ist.
Ende 2015 verfügte Scholz über einen Konsortialkredit im Volumen von 494 Millionen Euro und einen syndizierten Immobilienkredit über 41,6 Millionen Euro, die bei am 31. Januar 2017 fällig sind. Mehrere Schuldscheindarlehen werden am 31. März 2016 bzw. 31. Januar 2017 fällig. Diese haben ein Gesamtvolumen von 43,3 Millionen Euro. Zudem kommt die Anleihe über 182,5 Millionen Euro. Diese Zahlen gehen aus der Begründungsvorlage hervor, die vom Handelsgericht Wien erstellt wurde.