Raiffeisen: ifo-Index, US-Konjunktur und Staatsanleihen im Blickpunkt

In den USA stehen heute zunächst einige Daten zur Entwicklung des Wohnimmobilienmarktes an. Sowohl der FHFA Hauspreis-Index als auch die S&P CaseShiller Hauspreise sollten für November stabil bis leicht verbessert notieren. Mit dem Markit PMI für das Dienstleistungsgewerbe (vorl.) werden die Marktteilnehmer heute einen Vorgeschmack auf den ISM Non-Manufacturing vom nächsten Mittwoch erhalten. Der Konsens rechnet für Jänner mit einem leichten Rückgang des PMI, der Index sollte jedoch klar im Expansionsbereich verbleiben. Die Entwicklung des Dienstleistungssektors (inkl. Bau) ist von entschiedener Bedeutung zur Beurteilung der US-Konjunktur, wird hier doch der Großteil der Wirtschaftsleistung erbracht. Im Verarbeitenden Gewerbe stehen vor dem ISM Manufacturing am Montag noch einige regionale Stimmungsindikatoren an. Gestern fiel der energielastige Dallas Fed Manufacturing Index auf sein tiefstes Niveau seit 2009. Für heute wird auch der Richmond Fed Manufacturing Index schwächer erwartet. Das Konsumentenvertrauen des Conference Board dürfte sich hingegen, den Vorgaben seines Äquivalents der Universität Michigan folgend, im Jänner verbessert haben.
In der Eurozone werden heute keine relevanten Daten veröffentlicht. Gestern fiel der deutsche ifo Index etwas schwächer aus als erwartet. Die Erwartungen der deutschen Unternehmen hatten sich im Jänner merklich eingetrübt, die Einschätzung der aktuellen Lage blieb hingegen weitgehend unverändert. Am Primärmarkt plant heute Italien zwei inflationsindexierte Anleihen mit Laufzeit 2024 und 2026 um jeweils bis zu EUR 1 Mrd. aufzustocken. Des Weiteren soll eine Nullkuponanleihe mit Laufzeit 2017 um EUR 1-1,5 Mrd. aufgestockt werden.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben gestern klare Verluste aufgewiesen. So schlossen auch sämtliche S&P 500 Sektoren im roten Bereich, wobei vor allem die Finanz-, Grundstoff- und Energietitel die größten Abschläge hinnehmen mussten. Einer der belastenden Faktoren dürfte wieder der unter USD 30 gefallene Ölpreis gewesen sein. Bei den Unternehmen stellte sich u.a. McDonald’s gegen den negativen Gesamtmarkttrend. Die weltgrößte Fast-Food-Kette konnte offensichtlich vor allem mit seinen Umsatzzahlen bei den Investoren punkten und rund 0,7 % zulegen. Schwach präsentierte sich heute der japanische Aktienmarkt. Der Nikkei 225 schloss mehr als 2 % tiefer, wobei die größten Verluste bei zyklischen Sektoren zu beobachten waren. Am heutigen Tag stehen etliche interessante Unternehmensveröffentlichungen an. In den USA sind es etwa Apple oder Procter & Gamble. Von den Konjunkturdaten sehen wir eher weniger Einfluss auf die Aktienmärkte ausgehen. An den europäischen Börsen sieht es heute nach einer schwächeren Eröffnung aus.
Credit
Sowohl die SCBC (Swedish Covered Bond Corporation) als auch die WL Bank haben gestern EUR denominierte Covered Bond Emissionen angekündigt. Während die SCBC eine fünfjährige Laufzeit plant, strebt die WL Bank eine zehnjährige Emission an. Agency-seitig bereitet die schwedische Kommuninvest derzeit gerade eine „Green Bond“ Emission vor. Die französische SAGESS plant eine Emission mit sieben Jahren Laufzeit. Die DekaBank hat sich kurzfristiges Funding besorgt und eine EUR 1 Mrd. schwere Anleihe mit zwei Jahren Laufzeit erfolgreich platziert (Kupon 3mE+50 BP, Aa3/A). Ansonsten blieb die Emissionstätigkeit zu Wochenbeginn noch hinter unseren Erwartungen zurück. Moody’s gab gestern umfassende Ratingaktionen bei deutschen und italienischen Banken bekannt. So wurde das Deposit Rating von 22 deutschen Banken (um bis zu zwei Stufen) angehoben, während zeitgleich bei sieben Instituten das Senior unsecured Rating (SUR) um einen Notch herabgestuft wurde. Zwei Banken erhielten eine SUR Heraufstufung und bei 18 weiteren Instituten wurde das aktuelle Rating bestätigt. Diese Ratingveränderung spiegelt die Schlechterstellung von Senior Anleihen gegenüber „Junior“ Einlagen im Falle eines Bail-In in Deutschland wider. Ein ähnliches Bild sahen wir in Italien, hier wurde das Deposit Rating von 18 Banken angehoben, während gleichzeitig das SUR bei 5 Banken gesenkt wurde.
Zentraleuropa / Osteuropa
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