National-Bank: Beige Book dürfte über dynamische Binnenwirtschaft berichten
Heute Morgen gab es zur Abwechslung einmal positive Nachrichten aus China. Die Exporte gingen auf Jahresbasis im Dezember nicht so deutlich zurück, wie es geschätzt wurde und auch die Importe fielen weniger deutlich, als es prognostiziert wurde. Dementsprechend darf man wohl davon ausgehen, dass die chinesische Wirtschaft im abgelaufenen Jahr tatsächlich auf ein BIP-Wachstum um die 7% kommen wird. Ob das jedoch zur Beruhigung der Marktakteure beitragen wird, ist zweifelhaft, denn die chinesische Administration hat durch ihre jüngste Politik einiges an Vertrauen zerstört. Immerhin haben die Nachrichten dazu beigetragen, dass die meisten asiatischen Aktienmärkte heute Morgen im Plus notieren.
Im weiteren Tagesverlauf dürften einige neue Konjunkturinformationen Beachtung finden. Die französischen Konsumentenpreise dürften im Dezember sowohl im Monats- als auch Jahresvergleich kaum gestiegen sein – wieder ein Argument für die EZB, das QE-Programm auszuweiten. Die Eurolandindustrieproduktion sollte aufgrund der Meldungen aus einigen Euroländern eher enttäuschend ausgefallen sein. Am Abend wird sich das Interesse auf das Beige Book konzentrieren. Die Berichte aus den einzelnen Fed-Distrikten dürften einmal mehr eine robuste Binnenkonjunktur mit einer Belebung der Bautätigkeit sowie kräftiger Arbeitskräftenachfrage anzeigen. Aus der Industrie werden dagegen die bereits bekannten, vor allem auf der Aufwertung des US-Dollar beruhenden schlechten Nachrichten kommen. Eine Besserung dürfte nicht auszumachen sein. Dennoch sollte das Beige Book den US-Notenbankern eher Argumente liefern, die einen nächsten Leitzinsschritt Ende März 2016 anzeigen. Die US-Notenbanker werden heute zu diesem Thema keine neuen Impulse geben. Es werden vermutlich nur die Argumente wiederholt, die die Marktteilnehmer bereits kennen.
Zusätzliche Impulse sollten von der Quartalsberichtssaison kommen. Erste Schwergewichte aus dem Finanzgewerbe werden heute und in den nächsten Tagen über Q4 berichten. Daneben dürfte die Emissionstätigkeit der Euroländer eine Rolle spielen. Erwartungsgemäß drückten die Platzierungen am gestrigen Tag etwas auf die Anleihenotierungen. Herauszuheben ist jedoch, dass es erheblichen Anlagebedarf zu geben scheint. So wurde die via Syndikat emittierte neue 10jährige spanische Staatsanleihe bei einem Emissionsvolumen von 9 Mrd. Euro mehr als dreifach überzeichnet. Man berücksichtige hierbei, dass Spanien derzeit massive politische Probleme hat. Trotzdem wurde die Anleihe sehr, sehr gut nachgefragt. Der Anlagedruck ist da, und das QE-Programm der EZB dürfte das Übrige tun. Dementsprechend dürften die Emissionen aus Italien heute ebenfalls gut platzierbar sein. Ob das für die 10jährige Bund gleichfalls gilt, ist zu bezweifeln. Eine Unterdeckung ist durchaus wahrscheinlich. Gegen Abend könnte es im Zuge der Aufstockung der 10jährigen T-Notes etwas Druck auf die Notierungen geben.
Der Bund Future dürfte UFGRUND DER Vorgaben aus Asien mit Verlusten in den Handel starten und sich im Tagesverlauf zwischen 158,60 und 159,90 bewegen. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,08 und 2,25% liegen.