Raiffeisen: Alphabet, Ford, Ölpreis und Anleihen im Blickpunkt
Heute stehen in den USA nochmals wichtige Konjunkturindikatoren zur Veröffentlichung. Zum einen werden die persönlichen Konsumausgaben für November bekanntgegeben. Einem kräftigen Plus bei den realen Einzelhandelsumsätzen steht dabei wegen der sehr milden Witterung ein Einbruch bei den Ausgaben für Haushaltsenergie gegenüber. Wir rechnen daher mit einem Anstieg der nominalen persönlichen Konsumausgaben um 0,3 % p.m. Mit Blick auf den ebenfalls veröffentlichten Deflator des privaten Konsums ist insbesondere die Entwicklung der Kernrate von Interesse. Die deutliche Divergenz zwischen der Kernrate des Verbraucherpreisindex und der Kernrate des Deflators des privaten Konsums dürfte auch im November Bestand gehabt haben. Während die Kernrate des Verbraucherpreisindex im letzten Monat auf 2 % p.a. und damit auf den höchsten Wert seit Mai 2014 gestiegen ist, dürfte die Kernrate des Deflators des privaten Konsums weiter bei 1,3 % p.a. und damit dem niedrigsten Wert seit April 2011 verharrt haben. Ebenfalls am Nachmittag werden die Zahlen zum Auftragseingang dauerhafter Güter veröffentlicht. Nach dem kräftigen Plus im Oktober kann man für November von einem Rückgang bei den Bestellungen ausgehen.
Aktienmärkte
Nachdem der Ölpreis zu Wochenbeginn auf ein Elfjahrestief gefallen ist, stabilisierten sich die Preise gestern auf niedrigem Niveau. Dies sorgte insbesondere bei den wichtigsten US-Aktienindizes für Aufschläge. Auch die europäischen Benchmarks legten mehrheitlich zu. Stärkster Sektor auf globaler Ebene war der Energiesektor (+1,4 %). Berichten zufolge, wonach Ford das selbstfahrende Auto von Google bauen könnte, sorgte für Auftrieb bei den Papieren des Autobauers (+3,4 %). Auch für die Alphabet-Aktie, vormals Google, ging es um 0,8 % nach oben. Der größte Sportartikelhersteller der Welt, Nike, trotzte dem starken Dollar und konnte den Gewinn um 20 % steigern. Die Analystenerwartungen (USD 0,86 je Aktie) wurden mit einem Gewinn von USD 0,90 je Anteilschein übertroffen. An den europäischen Börsen ist mit Blick auf die ersten Indikationen mit steigenden Kursen zu rechnen.
Credit
In diesem Jahr zeigten die EUR Credit Märkte eine viel schwächere Performance als im Vorjahr. Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade Segment spiegeln auf Indexebene heuer eine negative Performance von – 1,0% (YTD) wider, im Gegensatz zur Vorjahresperiode wo sie einen Total Return von 8,4 % aufweisen konnten. High Yield Anleihen performten auf Indexebene immerhin positiv, wenngleich auch nur mit 0,8 % (YTD; 2014 YTD 4,6 %). Ebenso weitaus schlechter als im Vorjahr fiel der Total Return bei den Financials aus – Senior Anleihen YTD 0,4 % (2014 YTD: 6,5 %), Nachranganleihen YTD 1,6 % (2014 YTD: 8,6 %).Die erste Ankündigung für eine EUR Emission im neuen Jahr kommt von der Nord LB. Im Jänner 2016 sollen mehrere Investorenmeetings für eine geplante EUR Senior Unsecured Anleihe abgehalten werden. Die EBA (European Banking Authority) gab unlängst weitere Richtlinien bezüglich dem ausschüttungsfähigem Höchstbetrag (MDA; Maximum Distributable Amount) in Zusammenhang mit der Kuponzahlung von Additional Tier 1 (AT1) Anleihen bekannt. In ihrer Aussendung zur Berechnung des MDA wird klargestellt, dass nicht nur Säule 1 als auch Säule 2 bezüglich der Kapitalanforderungen Berücksichtigung finden sollten, sondern darüber hinaus auch die CBR-Anforderungen erfüllt sein sollten.
Zentraleuropa / Osteuropa
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- PL: Arbeitslosenrate sollte saisonalen Anstieg verzeichnen
- RO: Feiertagsstimmung mit wenigen Makrodaten in den nächsten Tagen
- RU: Privatisierungen brachten zusätzliche RUB 7,2 Mrd. für das Budget in 2015
- HR: Zusätzliche und letzte Verhandlungsrunde, Ministerpräsident heute ernannt?!