Raiffeisen: DuPont, Dow Chemical, Vonovia und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die Stärke des Euro gegenüber dem Dollar setzte sich auch gestern fort. In der Spitze notierte EUR/USD bei 1,104. Unterstützend wirkten unter anderem EZB-Kommentare, wonach die Marktteilnehmer die Signale der EZB, welche die Währungshüter im Vorfeld der vergangenen Zinssitzung ausgesendet hatten, falsch interpretiert und somit zu hohe Erwartungen gehabt hätten. In der Schweiz und in Großbritannien halten die jeweiligen Notenbanken heute ihre Zinssitzungen ab, wobei weder die SNB noch die BoE ihre geldpolitische Ausrichtung ändern dürften. Datenseitig stehen heute nur wenige relevante Veröffentlichungen auf dem Programm. In den USA dürfte sich bei den Importpreisen der kräftige Rohstoffpreisrückgang widerspiegeln. In der Eurozone deuten Umfragedaten auf einen Rückgang der französischen Industrieproduktion hin. Mit Irland veröffentlicht überdies eines der letzten EA-Länder die BIP-Daten für das dritte Quartal. In den ersten beiden Quartalen ist die irische Volkswirtschaft mit durchschnittlich 2,0 % p.q. gewachsen. Regierungsvertreter schlossen gestern nicht aus, dass das reale BIP-Wachstum 2015 die Sieben-Prozent-Marke überschreiten könnte. Auf dem Primärmarkt emittierten Spanien und Griechenland gestern Geldmarktpapiere. Dabei waren die Iberer mit sechs- und zwölfmonatigen Papieren aktiv. Die Emissionsrendite lag bei -0,069 % bzw. -0,024 %, insgesamt wurden EUR 3,7 Mrd. eingenommen. Griechenland emittierte drei- und sechsmonatige Papiere (Emissionsrendite 2,7 % bzw. 2,97 %) und nahm in Summe EUR 2,9 Mrd. ein. Darüber hinaus hat Deutschland eine 2017 fällig werdende Anleihe um EUR 2,53 Mrd. (Emissionsrendite: -0,32 %) aufgestockt. Für heute hat sich Italien mit zwölfmonatigen Geldmarktpapieren angekündigt.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes beendeten den gestrigen Handelstag erneut im negativen Terrain. Nachdem sich der anfängliche Ölpreisanstieg im Sitzungsverlauf ins Gegenteil verkehrte, gaben auch die US-Indizes die bis dahin erzielten Kursgewinne wieder ab. Für Aufsehen sorgte hingegen der mögliche Zusammenschluss der beiden Chemieunternehmen DuPont und Dow Chemical. Die Konzerne haben einen Börsenwert von jeweils etwa USD 65 Mrd., wodurch bei einem Merger ein Branchengigant mit einem Umsatz von mehr als USD 90 Mrd. entstünde. Obgleich der Deal noch nicht in trockenen Tüchern ist und dazu keine offiziellen Stellungsnahmen vorliegen, scheint es bereits Überlegungen zu geben, dass das neue Unternehmen aus kartellrechtlichen Gründen in zwei oder drei Teile aufgespalten werden könnte. Die Aktien beider Unternehmen kletterten jeweils um 11,9 % nach oben. Im Fahrwasser der schwachen US-Vorgaben präsentierte sich der japanische Nikkei 225 ebenfalls im Minus. Gemäß den aktuellen Futures-Indikationen ist an den wichtigen europäischen Handelsplätzen von einer negativen Börseneröffnung auszugehen.
Credit
Während die CDS Risikoprämien europäischer Staaten gestern nahezu unverändert notierten, kam es bei fast allen iTRAXX Main (Investmentgrade) Index Teilnehmer zu Anstiegen der Ausfallsrisikoprämien. Eine ähnliche Reaktion gab es auch im CDS High-Yield Segment zu beobachten. Ungeachtet der leicht getrübten Marktstimmung und den anstehenden Feiertagen konnten drei Investmentgrade (Repsol, Legrand, Vonovia) und zwei High-Yield Emittent (Goodyear, Unity Media) Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 4,57 Mrd. platzieren. Vor allem die drei Anleihetranchen von Vonovia mit einem Gesamtvolumen von EUR 3 Mrd. stechen hinsichtlich Größenordnung hervor. Trotz schwacher Ölpreisentwicklung der letzten Tage konnte der spanischen Öl und Gasproduzent Repsol (Baa2/BBB-/BBB) eine EUR 600 Mio. Neuemission am unteren Ende der ursprünglichen Pricingindikation bei MS+190 BP (5 J, Kupon: 2,125 %) platzieren.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: VPI für November überraschend niedrig.
- PL: Nach Anpassungen sollte das Defizit für 2016 unter 3 % des BIPs bleiben.
- RO: Außenhandelsdefizit vermutlich größer im Oktober.
- RU: Wöchentlicher VPI wächst auf 0.2%.
- HR: kontinuierlicher deflationärer Druck auf PPI.
- HR: Außenhandelsdefizit engt sich leicht ein