K+S Aktie nach den Quartalszahlen: Zwischen Zuversicht und Enttäuschung
Die Quartalszahlen von K+S wurden am Markt mit Spannung erwartet – genauer gesagt: Die Zahlen und vor allem der Ausblick. Die schwierige Lage in der Kalibranche hatte zuletzt für Gewinnwarnungen in der Branche gesorgt. Die Börse befürchtete eine deutliche Warnung auch von Seiten des Kasseler Rohstoffkonzerns, der als Hochpreisproduzent in der Kalibranche gilt.
Die Befürchtungen haben sich als richtig erwiesen, auch K+S senkt die Prognose für 2015. Der Konzern reduziert die Umsatzprognose um 50 Millionen Euro auf 4,3 Milliarden Euro bis 4,5 Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis soll der operative Gewinn einen Betrag zwischen 780 Millionen Euro und 830 Millionen Euro erreichen, bisher erwartete das K+S Management einen operativen Gewinn von 860 Millionen Euro. Unter dem Strich will K+S zwischen 490 Millionen Euro und 540 Millionen Euro Gewinn erzielen. Bis 2020 oll der EBITDA auf 1,6 Milliarden Euro erhöht werden nach knapp 0,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Der Free Cashflow solle jährlich mindestens um 10 Prozent wachsen.
Dollarentwicklung stützt Zahlen, Dividende soll steigen
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres hat K+S einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von rund 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Dollarkursentwicklung sowie höhere Preise haben für einen operativen Gewinnanstieg gesorgt: Vor Zinsen und Steuern weist der DAX-notierte Rohstoffkonzern einen Überschussanstieg um 23 Prozent auf 628 Millionen Euro aus. Der Zuwachs geht aber nahezu ausschließlich auf die Salzsparte von K+S zurück, wo der operative Gewinn verdoppelt wurde, dagegen konnte der operative Überschuss im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte nur leicht erhöht werden. Unter dem Strich klettert der Überschuss je K+S Aktie in den ersten neun Monaten 2015 von 1,56 Euro auf 2,12 Euro. Der Gewinnanstieg soll für eine höhere Dividendenzahlung sorgen, kündigen die Kasseler an.
An der Börse geht es nach den Quartalszahlen für die K+S Aktie volatil zu, das Papier schwankt zwischen Zuversicht und Enttäuschung als Reaktion auf die K+S News. Im Tradegate-Handel ging es am Morgen zunächst bis auf 25,479 Euro nach oben, gestern beendete das Papier den XETRA-Handel mit 24,685 Euro und 1,27 Prozent Kursgewinn. Anschließend geht es aber massiv nach unten, das XETRA-Tief im bisherigen Handelsverlauf liegt bei 23,55 Euro, aktuelle Kurse an den verschiedenen deutschen Börsenplätzen liegen um 24 Euro. Die charttechnische Hinderniszone bei 25,72 Euro, für den weiteren Trend des Papiers von großer Bedeutung, kam damit nicht in Gefahr, stattdessen haben die Bären das Ruder übernommen. Im Bereich 22,51/23,21 Euro trifft die K+S Aktie auf eine erste starke Unterstützung.
Mehr zu den Reaktionen der Börse und der Analysten zu den heutigen K+S Quartalszahlen lesen sie im Tagesverlauf auf www.4investors.de.