Raiffeisen: Banken, Bundesanleihen und Griechenland im Blickpunkt
Österreich stockte gestern zwei Anleihen mit Laufzeitende 2019 bzw. 2024 auf (AT0000A19XC3 bzw. AT0000A185T1). In Summe wurden EUR 1,21 Mrd. zu einer durchschnittlichen Emissionsrendite von 0,19 % bzw. 1,01 % aufgenommen. Die Zuteilung ging quasi ausschließlich an ausländische Banken. Die Niederlande stockten eine Anleihe mit Laufzeitende 2018 um EUR 2,99 Mrd. auf (NL0011005137). Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei -0,032 %. Deutschland emittierte gestern die erste inflationsindexierte Anleihe im ultralangen Laufzeitenbereich (DE0001030575). Mit der Anleihe mit Laufzeit bis 2046 wurden EUR 2,5 Mrd. aufgenommen. Die Emission war 1,3-fach überzeichnet. Für heute plant Deutschland die Aufstockung einer Anleihe mit zwei Jahren Restlaufzeit (DE0001104602). Es sollen EUR 5 Mrd. aufgenommen werden. Griechenland wird 3- und 6-monatige Schatzanweisungen auktionieren. In Summe sollen EUR 2,25 Mrd. erlöst werden. Für Italien und Frankreich werden heute die Industrieproduktionsdaten für April bekanntgegeben. Insbesondere für Italien können wir uns ein nochmaliges Plus im Vormonatsvergleich gut vorstellen, nachdem sich hier wichtige Stimmungsindikatoren zuletzt merklich aufgehellt hatten. Der gestern in den USA veröffentlichte JOLT Bericht verstärkt die Vermutung, dass die US Notenbank nicht mehr allzu lange mit dem Beginn von Zinserhöhungen abwarten wird. Laut des Berichts gab es im April 5,376 Millionen freie Stellen und damit mehr als jemals zuvor seit Beginn der Datenerhebung im Dezember 2000.
Aktienmärkte
Nach den Kursverlusten der letzten Tage vermochten sich die wichtigsten US-Aktienmärkte wieder zu stabilisieren: Der Dow Jones Industrial Average beendete den gestrigen Handelstag quasi unverändert, während die Nasdaq marginal im Minus schloss und der S&P 500 ein kleines Kursplus verzeichnete. Vom beherzten Zugreifen der Anleger kann also nicht die Rede sein. Für das griechische Schuldendrama zeichnet sich trotz intensiver Verhandlungen noch immer keine nachhaltige und für alle tragbare Lösung ab, was zusätzlich auf die Stimmung der internationalen Investoren drückt. Positive Impulse waren gestern ebenfalls kaum auszumachen und wichtige US-Konjunkturdaten stehen erst wieder am Donnerstag mit der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze an. Im Fahrwasser der richtungslosen US-Vorgaben präsentierte sich der japanische Nikkei 225 ebenfalls nur wenig verändert . Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren leicht negativ.
Credit
Der EUR denominierte Credit-Primärmarkt steht diese Woche ganz im Zeichen der Finanztitel. Nach dem am Montag bereits die Intesa Sanpaola und die Züricher Kantonalbank Anleihen platziert haben, sahen wir gestern zwei Benchmark Covered Bond Emissionen (Skandinaviska Enskilda, EUR 1 Mrd., Kupon 0,75 %, 7 Jahre, MS-3 BP, Aaa ; Compagnie de Financement Foncier, EUR 1,5 Mrd., Kupon 0,125 %, 3 Jahre, MS-11 BP, Aaa/AAA/AAA). Auch die Emissionspipeline bei Finanztiteln ist derzeit gut gefüllt. Unternehmensseitig platzierte gestern Gecina eine Anleihe (EUR 500 Mio., Kupon 2,000 %, 9 Jahre, MS+115 BP, Baa1/BBB+). Die Ratingagentur S&P hat eine Überprüfungsrunde deutscher, österreichischer und britischer Banken, in diesen Ländern wurde das Bail-In Werkzeug bereits vorab implementiert, abgeschlossen. Das Resultat war eine Vielzahl von Ratinghinabstufungen aufgrund sinkender Unterstützungswahrscheinlichkeit durch die öffentliche Hand.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Langsamer Anstieg der Inflation
- PL: Haushaltsannahmen für 2016 bestätigt
- RO: Weitere Zunahme der Warenexporte im April
- RO: Strafverfolgung des Premierministers abgelehnt
- RU: CBR nahm am Freitag keine Devisenkäufe vor
- HR: Finanzministerium hielt Auktion von Schatzanweisungen ab