Postbank erwartet Trendwende beim Ölpreis
Der Ölpreis kannte in den vergangenen Monaten nur eine Richtung: nach unten. Seit dem 19. Juni 2014 ist der Preis von 115 US-Dollar zwischenzeitlich auf 45 US-Dollar pro Fass gesunken, ein Minus von 60 Prozent. Diese Entwicklung wird sich im Verlauf des Jahres ändern, da sind sich die Analysten der Postbank sicher. "Nach seiner historischen Talfahrt hat sich der Ölpreis aktuell stabilisiert.", so Dr. Marco Bargel, Chef-Anlagestratege bei der Postbank. "Wir erwarten einen moderaten Anstieg des Preises in den kommenden Monaten und eine grundsätzliche Trendwende für 2015." Auf Sicht von zwölf Monaten gehen die Experten der Postbank von einem Anstieg des Ölpreises um etwa 10 US-Dollar pro Fass aus.
Ölpreisverfall fördert Konjunkturerholung in der Eurozone
"Ebenso wie private Haushalte profitiert auch die Eurozone in Gänze vom niedrigen Ölpreis", erklärt Marco Bargel. "Denn als einer der größten Energieimporteure der Welt dürften sich die Gesamtausgaben der Europäischen Union spürbar reduzieren." Während die Ölimporte 2013 noch gut 282 Milliarden Euro betrugen, erwarten die Postbank Analysten, dass die EU, trotz des erwarteten Ölpreisanstiegs und einer weiteren Abwertung des Euros, in diesem Jahr nur noch Öl im Wert von 174 Milliarden Euro importieren wird. "Der Ölpreiseffekt könnte damit zu einer signifikanten Verbesserung der Handelsbilanz beisteuern.", so Bargel.
Moderater Anstieg des Ölpreises auf Jahressicht
Die Entwicklung des Ölpreises dürfte sich mittelfristig wieder nach oben korrigieren. Einen starken Anstieg halten die Postbank Analysten allerdings für unwahrscheinlich. "Die OPEC hat sich im November 2014 gegen eine Drosselung der Fördermengen entschieden", sagt Marco Bargel. "Damit bleibt das hohe Angebot zwar zunächst bestehen, wir erwarten aber auch einen allmählichen Nachfragezuwachs, so dass wir auf Jahressicht von einem moderaten Anstieg des Ölpreises ausgehen."