K+S: Fädelt Morgan Stanley eine Übernahme ein?
Die Analysten der WGZ Bank bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von K+S. Mit ihrem Kursziel liegen sie teils deutlich über den Erwartungen anderer Analysten. Sie erneuern ihr Kursziel von 22,00 Euro je Aktie. Für 2013 rechnen die Experten mit einem Gewinn je Aktie von 2,75 Euro. 2014 soll das Plus bei 1,90 Euro stehen.
Die Analysten halten einen Rückgang beim Kalipreis für möglich.
Dieser sollte jedoch nicht die Auswirkungen haben, die Uralkali vorhergesagt hat. Die Analysten gehen von 350 Dollar je Tonne aus, Uralkali spricht von 300 Tonnen. Sollte der Preisrückgang nicht so deutlich ausfallen, könnte sich dies als Kurstreiber für K+S erweisen. Der Kurs wird zudem davon beeinflusst werden, ob K+S im DAX verbleibt. Darüber wird die Deutsche Börse Anfang September entscheiden. Die Analysten glauben jedoch, dass der Platz im deutschen Leitindex sicher ist, es mangelt schlichtweg an Alternativen.Trotz aller Probleme stellt K+S das Legacy-Projekt in Kanada nicht in Frage. Dort kann in einigen Jahren zu deutlich geringeren Kosten Kali abgebaut werden. Derzeit liegen die Förderkosten von K+S je Tonne bei 220 Euro, in Kanada kann man für 112 Euro je Tonne Kali herstellen. Außerdem steigt mit Inbetriebnahme von Legacy die Förderkapazität von K+S stark an. Liegt sie derzeit bei 7,5 Millionen Tonnen pro Jahr, kann sie künftig bis 2023 um 2,86 Millionen Tonnen steigen.
Eine Frage können die Analysten nicht beantworten: Warum hält Morgan Stanley derzeit rund 10 Prozent an K+S?
Die Bank ist nicht dafür bekannt, Industriebeteiligungen aufzubauen. Hier könnte eine weitere Partei eine Rolle spielen. Ob Uralkali über diesen Weg einen höheren Einfluss auf K+S nehmen will, ist unklar. Es würde sich einerseits anbieten, da durch die Entwicklung der vergangenen Wochen der Kurs von K+S stark zurückgegangen ist. Somit könnte man deutlich günstiger bei dem deutschen DAX-Wert, der eine starke Stellung auf dem europäischen Kali-Markt hat, einsteigen. Ein Übernahmeinteresse von dritter Seite wollen die Experten ebenso nicht als unmöglich ansehen. Eine Antwort ist derzeit aber nicht möglich.Einen Vertrauensbeweis erkennen die Analysten der WGZ Bank darin, dass es seit der Publikation der Quartalszahlen eine Reihe von Insiderkäufen gab. Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats haben größere Aktienpakete erworben. Dies könnte ein Hinweis auf die künftige Entwicklung bei K+S sein.
Alles andere als optimistisch ist man bei der britischen Investmentbank HSBC für die K+S-Aktie. Die Experten haben das Kursziel für den DAX-notierten Titel von 23 Euro auf 16,80 Euro gesenkt, das Rating wird von „Neutral“ auf „Underweight“ herab gestuft. Die Experten rechnen mit einem verschärften Preisdruck in der Branche, wovon K+S in erheblichem Maße negativ beeinflusst werde.