ThyssenKrupp: Wann kommt die Kapitalerhöhung?
Die Hinweise um eine bevorstehende Kapitalerhöhung bei ThyssenKrupp verdichten sich. Spekuliert wird hierüber seit längerem, unklar scheint aber noch der Zeitpunkt zu sein. Bilanziell könnte das Unternehmen zusätzliches Eigenkapital sehr gut gebrauchen. Hinzu kommen neue Nachrichten: ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger weist im Gespräch mit der Redaktion des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ auf die Bedeutung der Krupp-Stiftung hin, die auch bei einer Beteiligung von weniger als 25 Prozent hoch bleibe. Dies kann als Hinweis darauf gewertet werden, dass die Krupp-Stiftung bei einer Kapitalerhöhung nicht mit ziehen wird, diese aber dennoch kommt.
Einen tatsächlichen Beschluss des Konzern-Managements für eine solche Kapitalmaßnahme gibt es bisher nicht. Dieser dürfte erst zustande kommen, wenn der Verkauf der amerikanischen Stahlwerke unter Dach und Fach ist und ThyssenKrupp weiß, ob man weiteren Abschreibungsbedarf hat. Für die laufenden Verhandlungen erwartet der Markt ebenfalls einen baldigen Abschluss.
Hilfe von der RAG-Stiftung scheint der Stahlkonzern allerdings eher nicht zu wollen. Hiesinger weist RAG-Stiftungschef Werner Müller nach dessen Avancen und Angebote finanzieller Hilfe fast schon schnippisch darauf hin, dass die RAG-Stiftung ThyssenKrupp-Aktien an der Börse kaufen könne, wenn man an die Story des Unternehmens glaube. Die zusätzliche Nachfrage und den daraus vielleicht steigenden Aktienkurs könnte der Chef des Stahlkonzerns auch gut gebrauchen, um eine mögliche Kapitalerhöhung zu vereinfachen. Trotz der jüngsten Kurserholung notiert die ThyssenKrupp-Aktie immer noch weit mehr als 50 Prozent unter dem Jahreshoch 2011.