K+S: Gewinnrückgang und enttäuschend vage Aussagen zur Kalisparte
Die Halbjahreszahlen von K+S sind da: Die Bilanz war mit Spannung erwartet worden, nachdem Uralkali zuletzt mit harten Kampfansagen bei Kalipreis und Wettbewerb die Branche und die Börse in Aufruhr versetzt hatte. Deswegen hatten Investoren auch deutliche Aussagen des DAX-notierten Rohstoffkonzerns zur weiteren Zukunft erhofft. Doch die Kasseler bleiben vage, nachdem man jüngst die Prognose für 2013 einkassiert und die für 2014 mindestens in Frage gestellt hat.
Nach den Uralkali-Aussagen seien „erhebliche Unsicherheit über die weitere Mengen- und Preisentwicklung im Markt für Kalidüngemittel entstanden“, heißt es von K+S. Es sei „wahrscheinlich, dass die erwartete Ergebnisverbesserung im Geschäftsbereich Salz nicht ausreicht, den Ergebnisrückgang im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte auszugleichen“. Das wusste der Markt auch schon vorher. K+S will die Situation weiter beobachten und analysieren. Mit solchen aussagen wird man die zuletzt gesehene Unsicherheit allerdings nicht aus dem Markt und dem Aktienkurs bekommen.
Immerhin bestätigt der Konzern, dass es beim wichtigen Legacy-Projekt nun wie geplant voran geht. Deutlich steigende Investitionen bei K+S im vergangenen Quartal gehen auf den Bau des milliardenschweren Kali-Bergwerks in Kanada zurück, dass langfristig die Zukunft des Unternehmens sichern und die Kali-Produktionskosten senken helfen soll. Klare Worte zur Zukunft des Projektes fehlen aber auch hier, auch wenn man im Geschäftsbericht versichert, keine grundlegende Änderung der Geschäftspolitik vornehmen und das Legacy-Projekt weiter ausbauen zu wollen.
Die Halbjahreszahlen von K+S:
Der DAX-notierte Konzern meldet einen Umsatz von mehr als 2,15 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von rund 4 Prozent entspricht. Der operative Gewinn ist dagegen von 466,4 Millionen Euro auf 440,5 Millionen Euro zurück gegangen. Je K+S-Aktie fällt der Halbjahresgewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 1,61 Euro auf 1,55 Euro. Für den Ergebnisrückgang sind in erster Linie niedrigere Preise sowie geringere Absatzmengen in der Kalisparte verantwortlich. Der Brutto-Cashflow des Rohstoffkonzerns fällt von 476,7 Millionen Euro auf nur noch 414,7 Millionen Euro. Trotzdem sei das Halbjahr insgesamt erfolgreich, sagt Konzernchef Norbert Steiner am Dienstag. „Dies gilt für beide Säulen unseres Geschäfts – sowohl für unsere Düngemittel als auch für unser Salzgeschäft“.Die Quartalszahlen von K+S:
Ein Blick in die Bilanz zeigt deutliche Rückschläge bei Umsatz und Ertrag. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahresquartal von 996,5 Millionen Euro auf nur noch 874,5 Millionen Euro gefallen, während der operative Gewinn von 218,7 Millionen Euro auf 162,6 Millionen Euro sinkt. Im fortgeführten Geschäft hat K+S je eigener Aktie einen Gewinn von nur noch 0,56 Euro erzielt nach 0,73 Euro im Vorjahresquartal. Der Bruttocashflow fällt ebenfalls deutlich, hier meldet der DAX-notierte Rohstoffkonzern aus Kassel einen Rückgang von 212,2 Millionen Euro auf 137,7 Millionen Euro. Zugleich sind die Investitionen im zweiten Quartal 2013 von 77,7 Millionen Euro auf 191,3 Millionen Euro deutlich gestiegen, Hintergrund ist das Legacy-Projekt.Am Nachmittag will K+S auf einer Pressekonferenz ab 15 Uhr weitere Informationen vorlegen und sich den Fragen der Journalisten stellen. Auf www.4investors.de können sie dies in einem Live-Ticker verfolgen.