Commerzbank: Quartalszahlen übertreffen die Erwartungen
Commerzbank-Aktionäre können erst einmal aufatmen. Die heute Morgen vorgelegten Quartalszahlen des DAX-notierten Bankkonzerns sind besser als erwartet ausgefallen, oder besser: nicht so schlimm wie befürchtet. Das Wichtigste: Das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen. Mit 43 Millionen Euro ist der Quartalsüberschuss zwar alles andere als groß und liegt deutlich unter den 270 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum. Gegenüber den 94 Millionen Euro Verlust aus dem ersten Quartal schafft die Commerzbank aber eine klar zu erkennende Ergebniswende.
Der Blick auf die Halbjahreszahlen: Operativ hat der Konzern in der Kernbank 1,0 Milliarden Euro nach zuvor 1,4 Milliarden Euro verdient. Das zweite Quartal lief mit 465 Millionen Euro Gewinn dabei schwächer als der Jahresauftakt. Konzernweit meldet die Commerzbank einen operativen Halbjahresgewinn von 547 Millionen Euro, davon fallen lediglich 78 Millionen Euro im zweiten Quartal an. Unter dem Strich weist das Unternehmen noch einen Verlust von 51 Millionen Euro aus, nachdem 2012 in der ersten Jahreshälfte noch 625 Millionen Euro Gewinn erzielt wurden. Der Einbruch geht zum großen Teil auf Sonderbelastungen aus der Restrukturierung (wir berichteten) und dem Verkauf britischer Aktivitäten zurück, die das Ergebnis zusammen mit 630 Millionen Euro belasteten.
Konzernchef Martin Blessing sieht das Unternehmen, wie auch anders, auf dem richtigen Weg. Der Manager verweist auf stabilisierte Erträge vor Risikovorsorge in der Kernbank. Man nehme bei der Restrukturierung „in Kauf, dass einzelne Maßnahmen mit einmaligem Restrukturierungsaufwand oder höherer Risikovorsorge verbunden sind“, so Blessing. Der Chef der Commerzbank steht allerdings aufgrund der weiter schlechten Lage der Bank in der Kritik und kommt immer stärker unter Druck, allen beteuerten Verbesserungen zum Trotz.
Finanzchef Stephan Engels rechnet damit, „dass sich die Erträge vor Risikovorsorge in den Segmenten Privatkunden und Mittelstandsbank weiter stabil entwickeln werden“. Zugleich warnt der Commerzbank-Manager aber weiter vor als Folge des Portfolioabbaus und des weiterhin schwachen Zinsumfeldes aber vor einem Druck auf die Gesamterträge des Konzerns. Die Kernkapitalquote will Engels bis Ende 2014 weiter auf 9 Prozent bekommen, bei vollständiger Anwendung der Regeln von Basel 3. Im laufenden Jahr sollen die Kosten bei nicht mehr als 7 Milliarden Euro liegen. „An ihren Erwartungen zur Risikovorsorge hält die Commerzbank weiterhin fest“, so das Unternehmen zudem zum Ausblick.
Vorbörslich reagiert der Commerzbank-Aktienkurs mit kleineren Gewinnen auf die Quartalszahlen des Unternehmens.