Commerzbank: Spekulationen ohne Nährboden
Viel wird derzeit über einen möglichen Ausstieg des Staates bei der Commerzbank spekuliert. Derzeit hält der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin rund 17 Prozent der Anteile. Am Samstag hatte die „Wirtschaftswoche“ noch vorab berichtet, dass man unter SoFFin-Verantwortlichen damit rechnet, binnen sechs Monaten aus der Commerzbank auszusteigen. Vor der Wahl dürfte es angesichts drohender Milliardenverluste und der damit wohl einher gehenden Negativschlagzeilen aber zu keiner Entscheidung kommen – es herrscht Wahlkampf.
Doch die Spekulationen haben offenbar keinen Nährboden, wie ein Vorabbericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zeigt.
In dem Bericht äußern sich Finanzpolitiker verschiedener Parteien skeptisch zu einem Verkauf, der Milliarden an Steuergeldern endgültig vernichten würde. „Wir sollten unsere Anteile nicht verscherbeln, die Restrukturierung des Instituts braucht Zeit“, wird Florian Toncar zitiert, bei der FDP stellvertretender Franktionschef und Haushaltsexperte. Von Oppositionspolitikern kommen ähnliche Stimmen. Es ist damit zweifelhaft, dass ein Verkauf des Commerzbank-Anteils durch den Bankenrettungsfonds auf eine Mehrheit stößt.
Die Spekulationen um einen möglichen neuen Großaktionär bei der DAX-notierten Bank hatten in den Wochen seit der Kapitalerhöhung teils groteske Züge angenommen. Genannt wurden mittlerweile die Deutsche Bank, was Experten als abwegig ansehen, die französische BNP Paribas, ebenso zuletzt die Schweizer Großbank UBS und die spanische Santander. Die Commerzbank-Aktie hatte sich zuletzt erholt und konnte erste charttechnische Kaufsignale generieren. Der Kurs war am Freitag mit knapp 6,52 Euro aus dem Handel gegangen nach einem Tageshoch bei fast 6,63 Euro. Mehr zur Bankaktie am Montagmorgen vor Handelsbeginn bei www.4investors.de.