Commerzbank-Aktie: Kommt der Short-Squeeze?
Um die Commerzbank-Aktie herrscht eine riesige Aufregung. Gefühlte dutzende Gerüchte gibt es, teils sind diese mit durchaus nachvollziehbaren Befürchtungen gespickt, was zum Beispiel die Schiffskredit- oder Anleiheengagements der Bank angeht. Teils sind diese so absurd, dass man sie kaum erwähnen möchte. Fast alle scheinen aber von interessierter Seite gestreut und von diversen Medien gerne und immer wieder aufgegriffen, die den Wahrheitsgehalt nicht überprüfen möchten, wo doch so viel Aufmerksamkeit lauert – oder schlicht selber Urheber des Gerüchtes sind.
Die große Aufregung resultiert in einer hohen Volatilität des Papiers, das völlig nach unten geprügelt wurde. Dass wir gestern auf die Möglichkeit einer deutlichen Erholungsbewegung hingewiesen haben, war vor diesem Hintergrund mehr als berechtigt. Zwar ging es für die Commerzbank-Aktie zunächst von 5,88 Euro auf das neue Tief bei 5,56 Euro nach unten, doch es folgte eine dynamische Erholung auf bis zu knapp 6,34 Euro, der Schlusskurs vom Donnerstag ist bei 6,21 Euro mit 6,61 Prozent im Plus notiert. Vorbörslich geht es für den DAX-notierten Banktitel bereits wieder nach oben, die Indikationen liegen um 6,28/6,34 Euro.
Charttechnisch könnte die Commerzbank-Aktie gestern die Tür zu einer deutlicheren Erholung offen gestoßen haben. Das Gap bei 5,99/6,14 Euro wurde überwunden und ist nun als Unterstützung anzusehen. Gelingt ein Anstieg über das gestrige Tageshoch, dürfte die Erholung weiter gehen. Erste Hindernisse zeigen sich wohl oberhalb von 6,54 Euro sowie bei 6,95/7,07 Euro. Doch Vorsicht: Genauso wie die Commerzbank-Aktie zuvor ohne wichtige Nachrichten verprügelt wurde, ist nun die Erholung nachrichtenlos – bisher zumindest. Hier duellieren sich derzeit Shortseller mit dem Rest des Marktes.