ProSiebenSat.1: Nach der Hauptversammlung
Am vergangenen Dienstag fand die Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 statt. Großaktionär MediaForEurope wollte den Konzern aufspalten und das TV-Geschäft von den Online-Aktivitäten trennen. Dazu wäre ein Votum von 75 Prozent notwendig gewesen. Die Aktionäre stimmten jedoch nur mit 71 Prozent für den Vorschlag der Italiener. Allerdings hat MediaForEurope zusammen mit dem zweitgrößten Aktionr PPF drei Mitglieder in den Aufsichtsrat des Medienunternehmens entsenden können. Das stärkt den Einfluss der Großinvestoren.
Es bleibt bei dem Plan, dass ProSiebenSat.1 in den kommenden zwei Jahren seine E-Commerce-Geschäfte Verivox und Flaconi verkaufen will. Das bestätigte CFO Mildner gegenüber Aktionären. Der Verkaufsprozess ist kürzlich angelaufen. Auch andere Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, sollen veräußert werden.
Klar ist nach dem Aktionärstreffen, dass der Einfluss der beiden Großaktionäre gewachsen ist, der Druck auf die Unternehmensführung ist größer geworden. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass ProSiebenSat.1 zum reinen TV-Konzern mutiert.
Die Analysten von mwb research bleiben bei der Verkaufsempfehlung für die Aktien von ProSiebenSat.1. Das Kursziel steht weiter bei 6,00 Euro.
Erwartet wird von den Analysten für 2024 ein Gewinn je Aktie von 0,90 Euro, der 2025 auf 0,88 Euro sinken soll. Für 2026 stehen 0,76 Euro im Modell der Experten.
Die Aktien von ProSiebenSat.1 (WKN: PSM777, ISIN: DE000PSM7770, Chart, News) gewinnen 0,4 Prozent auf 7,33 Euro. In den vergangenen sechs Monaten schafft die Medienaktie ein Plus von 35 Prozent.