HelloFresh Aktie: Experten-Stimmen nach dem Desaster
HelloFresh hat mit den jüngsten Neuigkeiten rund um die Zahlen und den einkassierten Mittelfrist-Ausblick reichlich Vertrauen an der Börse eingebüßt. Zwar hat sich der Aktienkurs seit dem Tief vom Freitag bei 6,158 Euro um fast einen Euro erholt, liegt damit nach dem Kurseinbruch vom Freitag aber weiter deutlich unter den 12 Euro, die noch am Donnerstag der vergangenen Woche gezahlt wurden - von früheren Kursen ganz zu Schweigen.
Baaders Aktienanalysten sehen nach den diversen Prognoserevisionen von HelloFresh auch die Glaubwürdigkeit der neuen Zahlen in Frage gestellt. Man geht davon aus, dass die Verlangsamung der Entwicklung bei dem Unternehmen strukturell bedingt sei und die Kochboxen-Sparte weiter Wachstumsprobleme haben werde. Dennoch sieht man das Kursziel bei 16 Euro und vergibt eine Kaufempfehlung für die Aktie.
Zu den Hellofresh-News und der Aktie (WKN: A16140, ISIN: DE000A161408, Chart, News) hagelt es Kritik und Abstufungen. So hat die Deutsche Bank ihr Kursziel für den MDAX-Wert von 26 Euro auf 10 Euro zusammen gestrichen und das „Hold” bestätigt. Zu den Schocks für Aktionäre der Gesellschaft gehören nach Ansicht der Experten unter anderem eine rückläufige Zahl beim Versand von HelloFresh-Kochboxen.
Manche Experten erwarten weiter fallende Kurse
Berenberg sieht das Kursziel für die Aktien von HelloFresh nur noch bei 9,50 Euro im Vergleich zu 31 Euro zuvor. Man bestätigt dennoch die Kaufempfehlung und sieht in dem Kurs-Kollaps eine Chance zum Kauf des MDAX-Titels. Der verlorenen Glaubwürdigkeit stehe eine günstige Bewertung gegenüber.
Von der UBS gibt es für den MDAX-Wert eine Verkaufempfehlung bei einem Kursziel von 5,80 Euro nach zuvor 11,50 Euro. Zwar seien Schritte vonseiten des Unternehmens angekündigt worden, welche die Analysten positiv sehen, allerdings habe HelloFresh einen steinigen Weg vor sich, enttäuschende Perspektiven eröffnet und weise Schwächen im Wachstum der Kochboxen-Sparte auf.
Bernstein senkt ihr Kursziel für die HelloFresh Aktie von 11 Euro auf 5,30 Euro und stufe den Titel mit „Underperform” ein. Die Gesellschaft sieht man an Scheideweg und dieser könne bei falschen Entscheidungen das Aus bedeuten. Eine Trendwende könnte sich dagegen durch die Fokussierung auf die Kernsparte ergeben.