Börse am Morgen, u.a. Daimler Truck, Dell, Sixt, Volkswagen - Nord LB
Die Inflation in der Euro-Zone ist auch im neuen Jahr weiter auf dem Rückzug. Die Verbraucherpreise legten im Februar nur noch um 2,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Im Januar hatte die Inflation in der 20-Länder-Gemeinschaft noch bei 2,8% gelegen nach 2 9% im Dezember.
In China ist die Industrietätigkeit im Februar zum 5. Mal in Folge geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im Februar auf 49,1 von 49,2 im Januar. Dass voranschreitende Schrumpfen des verarbeitenden Gewerbes erhöht den Druck auf die politischen Entscheidungsträger. Die Regierung erwägt weitere Stimulierungsmaßnahmen einzuführen, da viele Fabrikbesitzer um Aufträge kämpfen.
Japans Industrietätigkeit ist im Februar so schnell wie seit mehr als dreieinhalb Jahren nicht mehr gesunken. Wie aus einer Umfrage im privaten Sektor hervorging, verschlechterte die schwächere Nachfrage die Wirtschaftsaussichten. Der Jibun Bank Japan Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) schrumpfte im Februar auf 47,2 von 48,0 Stellen im Januar. Es war der 9. Monat in Folge, in dem die Wirtschaft schrumpfte, und der schnellste Rückgang seit August 2020.
Wochenausblick
Neben Inflationsdaten aus der Schweiz wird v.a.auch auf die Produzentenpreise aus Euroland und Deutschland zu achten sein. Das Highlight der Woche dürfte jedoch die Leitzinsentscheidung der EZB darstellen. Neben den die EZBEntscheidung flankierenden Äußerungen der Notenbanker dürften die wichtigsten Reden diese Woche aus den USA kommen, wo unter anderem Fed’s Powell im Kongress spricht. Darüberhinaus dürfte hierzulande die noch fortlaufende Berichtssaison weitere Impulse geben.
Renten- und Aktienmärkte
Die US-Industrie beschleunigte jüngst ihre Talfahrt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex sank im Februar auf 47,8 Punkte (Jan. 49,1 Punkte). Im Zuge dessen sanken die Renditen an den Anleihemärkten. Die zehnjährigen US-Treasuries wurden z.B. mit 4,20%verzinst (zuvor 4,25%).
Die Hoffnung auf nahende Zinssenkungen in den USA und der Euro-Zone zog erneut Anleger auf das Parkett am deutschen Aktienmarkt. Der DAX markierte mit 17.816,52 Punkten den 7. Tag in Folge ein Rekordhoch. Besonders gefragt waren die Aktien von Daimler Truck, die mit einem Plus von zeitweise 18,4% so stark wie noch nie ebenfalls auf ein Rekordhoch (44,72 EUR) kletterten. Der Nutzfahrzeug-Bauer hatte dank Preiserhöhungen im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. DAX +0,32%; MDAX +1,15%; TecDAX +1,21%.
Die Wall Street profitierte von der Nachfrage im Tech-Sektor. Dow Jones +0,24%; S&P 500 +0,80%; Nasdaq Comp. +1,14%.
Unternehmen
Der Autovermieter Sixt rechnet für den Jahresauftakt mit einem Verlust und will seinen Fuhrpark mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen verkleinern. Der Gewinn vor Steuern werde in Q1 bei -15 bis -28 Mio. EUR liegen. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 33,3 Mio. EUR in den Büchern. Wesentliche Gründe für das maue Konzernergebnis seien u.a. ein erhöhter Zinsaufwand und gestiegene Abschreibungen wegen gesunkener Restwerte. Sixt dünnt seine Elektroauto-Flotte angesichts geringer Nachfrage und sinkender Wiederverkaufspreise deutlich aus.
Nach einem überraschend starken Umsatzplus 2023 stellt sich VW für das laufende Jahr auf ein etwas schwächeres Wachstum ein. Die Erlöse dürften konzernweit um bis zu 5% zulegen, gestützt u.a. durch die Markteinführung neuer Fahrzeuge. 2023 hatte der Konzern Erlöse von 322,3 Mrd. EUR erwirtschaftet - rund 15% mehr als im Vorjahr und mehr als von Analysten vorhergesagt. Der Betriebsgewinn lag auf dem Vorjahresniveau. Der höhere Absatz und bessere Preise hätten höhere Produktkosten sowie negative Einflüsse aus Rohstoff-Sicherungsgeschäften weitgehend ausgeglichen.
Dell profitiert über den Erwartungen der Experten vom Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI). Der US-PC-Hersteller gab einen Umsatz für Q4 von gut 22,3 Mrd. USD bekannt. Das starke Geschäft mit KI-optimierten Servern setze sich fort, erklärte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Clarke. Im Vergleich zum Vorjahr hätten die Aufträge um fast 40% zugenommen.
Devisen und Rohstoffe
Beim EUR kam es am Freitag kaum zu Veränderungen.
Die Ölpreise legten zu. Experten verwiesen auf einen Medienbericht, der eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung bis zum Jahresende wichtiger Staaten der Opec+ ins Spiel bringt.
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