Albis Leasing: Dividende als starkes Argument
Bei Albis Leasing muss mancher Investor sicherlich zuerst an den Konkurrenten Grenke denken. Doch Albis-Chef Sascha Lerchl macht im Gespräch mit unserer Redaktion auf dem Eigenkapitalforum (EKF) in Frankfurt gleich die Unterschiede deutlich. Albis Leasing ist nur in Deutschland aktiv, man will nicht nach Österreich oder in die Schweiz vordringen. Auch ist man längst nicht so groß wie Grenke.
Eine mögliche Rezession in Deutschland schockt Vorstandschef Lerchl nicht. Man ist im Small Ticket Geschäft unterwegs, viele Neugeschäfte bewegen sich im einstelligen Tausenderbereich. Doch selbst Transaktionen ab 300 Euro sind für Albis Leasing schon interessant. Zwar würde bei einer Rezession die Ausfallrate nach oben gehen, ein Schockereignis sieht der CEO aber nicht, zudem es auch kein Klumpenrisiko im Geschäft gibt.
Bei Albis (WKN: 656940, ISIN: DE0006569403, Chart, News) setzt man demnach auf weiteres Wachstum. Man will neue Kooperationen eingehen. Referenzen gibt es dafür u.a. mit Stihl und Canon, aber auch regional will man stärker aktiv werden. Dabei kann die Digitalisierung helfen, die bei den Zukunftsplänen eine wichtige Rolle spielt.
Trotz der Wachstumsambitionen will Albis den Mitarbeiterstamm nicht wirklich vergrößern – auch um der Kosten willen. Von den rund 100 Angestellten sind etwa 20 Prozent im Vertrieb tätig. Der persönliche Kontakt zu den Händlern ist dabei wichtig. Es gibt mehr als 1.000 kleinere Händler vor Ort, die mit Albis zusammenarbeiten. Diese wollen sich gut aufgehoben fühlen. Dazu braucht es die Nähe zum Vertriebsmitarbeiter.
In Frankfurt bestätigen die Vorstände Lerchl und Andreas Arndt die Prognose für 2023. Das zweite Halbjahr ist stabil gelaufen. Investoren dürfen zwar nicht mit einem Übererfüllen der Prognose rechnen, ein Untererfüllen soll es aber auch nicht geben. Laut Aussagen aus dem November will Albis Leasing einen Gewinn von 2,8 Millionen Euro bis 4,0 Millionen Euro erwirtschaften.
Die Ausschüttungsquote soll bei 50 Prozent des Gewinn liegen. Aktionäre können demnach mit einer Dividende von 7 Cent bis 9 Cent je Aktie rechnen. Entscheiden muss darüber letztlich die kommende Hauptversammlung.
Die zu erwartende Ausschüttungsquote von 50 Prozent ist bei Albis jedoch eher eine Momentaufnahme und keine Dauerlösung. Angestrebt wird für die Zukunft eine Mindestdividende von 5 Cent. Langfristig soll es jedoch eine jährliche Ausschüttung von 8 Cent bis 10 Cent geben.
2024 will Albis Leasing die bisherige Strategie fortsetzen und sukzessive in den Kernsegmenten wachsen. Dabei achtet man genau auf die Kosten. Profitabilität geht den Managern der Gesellschaft vor Volumen.
Für sie ist die Aktie von Albis Leasing ein langfristiges Investment, bei dem die Dividende ein wichtiges Argument ist. Bei einem aktuellen Kurs von rund 2 Euro würde sich bei den angekündigten Ausschüttungen eine Rendite von 3,5 Prozent bis 4,5 Prozent ergeben. Das dürfte auch den Kurs zumindest stützen. Dieser hatte in den letzten zwölf Monaten zwar einige Höhen und zwischenzeitlich um 20 Prozent zugelegt, letztlich steht aber für diesen Zeitraum ein Nullsummenspiel auf dem Kurszettel. Eine verstärkte IR-Arbeit, wie dies der Vorstand plant, könnte daran etwas ändern.