BASF-Sparte Wintershall Dea und Harbour Energy planen Zusammenschluss
Die BASF, LetterOne und Harbour Energy plc haben eine Vereinbarung zum strategischen Zusammenschluss ihres E&P-Geschäfts von Wintershall Dea mit Harbour Energy unterzeichnet. Ausgenommen von dem Deal sind dabei die Aktivitäten mit Russland-Bezug. Dieses Geschäft umfasst wesentliche Produktions- und Entwicklungs-Assets in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Norwegen und Argentinien.
Die Transaktion beinhaltet für die Anteilseigner von Wintershall Dea - BASF und LetterOne - eine Barzahlung von insgesamt 2,15 Milliarden US-Dollar sowie Anteile an Harbour Energy, die eine Beteiligung von 54,5 Prozent am kombinierten Unternehmen entsprechen - auf BASF würden 39,6 Prozent der Anteile entfallen. Der vereinbarte Wert für die Vermögenswerte von Wintershall Dea beträgt 11,2 Milliarden US-Dollar, einschließlich der Übernahme ausstehender Anleihen.
Diese Transaktion stellt für BASF (WKN: BASF11, ISIN: DE000BASF111, Chart, News) einen entscheidenden Schritt zur Trennung vom Öl- und Gasgeschäft dar und schafft Optionen zur Monetarisierung des BASF-Anteils an Harbour Energy, das an der London Stock Exchange gelistet ist.
Abschluss im vierten Quartal 2024 erwartet
Die Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea, die aktuell rund 850 Mitarbeitende beschäftigen, sind nicht Teil der Transaktion. Die bevorstehenden Umstrukturierungen erfordern die Schließung der Hauptverwaltung in Kassel und Hamburg. Harbour Energy plant jedoch, einige Mitarbeitende in das kombinierte Unternehmen zu übernehmen, wobei die Details in den nächsten Phasen zwischen der Unterzeichnung und dem Abschluss festgelegt werden. Die Arbeitnehmervertreter werden in Übereinstimmung mit den geltenden Bestimmungen und Praktiken in diesen Prozess eingebunden.
Die Transaktion umfasst nicht das Geschäft mit Russland-Bezug von Wintershall Dea, welches weiterhin von BASF und LetterOne gehalten wird. Zudem setzt Wintershall Dea die Veräußerung ihres Anteils an WIGA fort, einem Gemeinschaftsunternehmen im Gastransport-Geschäft. Bis zum Abschluss der Transaktion werden Wintershall Dea und Harbour weiterhin als unabhängige Unternehmen geführt. Die Durchführung der Transaktion hängt von kartellrechtlichen und behördlichen Genehmigungen ab, wobei ein Abschluss im vierten Quartal 2024 angestrebt wird.
Die kombinierten Pro-forma-Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2023 zeigen einen Umsatz von 5,1 Milliarden US-Dollar und ein EBITDAX von 3,7 Milliarden US-Dollar, mit einer Gesamtproduktion von 513 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag. Für das Jahr 2022 beliefen sich der Pro-forma-Umsatz auf 13,5 Milliarden US-Dollar und das EBITDAX auf 10,3 Milliarden US-Dollar, bei einer Gesamtproduktion von 526 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag.