Mountain Alliance muss sich an den Zahlen messen

Vor wenigen Tagen hat sich Mountain Alliance, früher als Ecommerce Alliance firmierend, von allen Bio-Gate-Aktien getrennt. Damit befinden sich noch 22 Beteiligungen im Portfolio der im m:access notierten Gesellschaft. Von diesen sind 19 Stück profitabel, so Aufsichtsrat Daniel Wild vor wenigen Tagen auf dem Eigenkapitalforum (EKF) der Deutschen Börse.
Während seiner Präsentation macht er die Strategie von Mountain Alliance noch einmal deutlich. Man will sich an interessanten Unternehmen beteiligen und diese vier bis sechs Jahre halten. Dann soll es einen möglichst profitablen Exit geben. Jährlich strebt der Manager zwei bis drei Exits an. Nach den Ausstiegen bei Exasol und Bio-Gate in 2023 könnte es in den kommenden Wochen noch einen weiteren Exit geben, so Wild.
Den Net Asset Value je Aktie beziffert Wild zum Stichtag 30.6.2023 auf 6,91 Euro. Das entspricht 47,6 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 48,6 Millionen Euro. Demgegenüber stand zum Stichtag Ende Juni ein Kurs von 3,12 Euro (aktueller Kurs: 2,64 Euro). Für Wild fällt dieser Abschlag zu hoch aus. Er hat daher zuletzt immer wieder kleinere Aktienpositionen von Mountain Alliance erworben. Für ihn ergeben sich beim aktuellen Kurs demnach attraktive Einstiegspunkte.
Wild deutet an, dass es in nächster Zeit eine Reihe von Exits geben könnte, die Geld in die Kasse bringen. Movingimage könnte in den kommenden zwei Jahren verkauft werden. Der Verkauf der Beteiligung an Shirtinator erscheint Wild sinnvoll, es sei Zeit, sich davon zu trennen. Und auch Lingoda und Alphapet stehen auf der Verkaufsliste der Süddeutschen. Bei einer erfolgreichen Veräußerung von Lingoda soll den Aktionären sogar eine Sonderdividende winken.
Wild erwartet für Deutschland in den kommenden 18 Monaten eine Rezession. Diese Zeit der wirtschaftlichen Krise sorgt zugleich für günstige Einkaufskurse. Dafür benötigt man entsprechende Cashmittel, die man durch die kommenden Exits hereinholen will. An eine Kapitalerhöhung denkt er hingegen nicht, dafür ist der aktuelle Kurs zu niedrig.
2018 hatte das Portfolio von Mountain Alliance einen Net Asset Value von 40 Millionen Euro, 2022 waren es, siehe oben, rund 50 Millionen Euro. Bis 2025 will Wild diesen Wert auf 100 Millionen Euro steigern. Bei diesen Äußerungen in Frankfurt könnte man sich an Aussagen des Managers erinnern, die er im Sommer 2021 auf einer Konferenz in München getätigt hat. Auch damals lag der Net Asset Value bei rund 50 Millionen Euro, bis Ende 2021 sollte er auf 60 Millionen Euro bis 70 Millionen Euro steigen. Innerhalb von 18 Monaten wollte Wild damals einen Net Asset Value von 100 Millionen Euro schaffen. Doch das hat, wie die Zahlen von Ende 2022 zeigen, nicht geklappt.
All dies hat auch Auswirkungen auf den Kurs. Stand er Mitte 2021 bei über 5 Euro, so hat er sich seitdem fast halbiert. Das 52-Wochen-Tief liegt bei 2,33 Euro, der XETRA-Schlusskurs vom Freitag bei 2,64 Euro.
Das Team von Mountain Alliance (WKN: A12UK0, ISIN: DE000A12UK08, Chart, News) muss nun zeigen, dass man die kommunizierten Erwartungen erfüllen kann.