„I have nothing to further add“ - BÖAG Kolumne
Fast wie eine Ad-hoc-Meldung zum Handelsschluss verbreitete sich gestern am späten Abend die Nachricht, dass Charlie Munger – vielen bekannt als kongenialer Kompagnon von Warren Buffett (93) und langjähriger Vize-Chef von Berkshire Hathaway – im Alter von 99 Jahren verstorben ist. Die US-amerikanischen Value-Investoren stammen beide aus Omaha in Nebraska und waren seit 1959 befreundet. 1978 stieg Munger in die von Buffett gegründete Investmentgesellschaft ein. Er stellte mit seinem erweiterten Ansatz, statt „passable Unternehmen zu guten Preisen“ zu kaufen, „lieber exzellente Unternehmen zu passablen Preisen kaufen“ die Weichen für eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte: Das Duo ließ den Kurs der Berkshire Hathaway A-Shares von damals rund 1.000 USD auf kürzlich über 550.000 USD steigen.
Auf den Aktionärstreffen, die als „Woodstock des Kapitalismus“ gefeiert werden, und zu denen jährlich rund 40.000 Menschen nach Omaha pilgern, kam nach der ausführlichen Eröffnungsrede Buffetts von Munger regelmäßig ein schmales „Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen“. Dabei hatte er einiges zu sagen, noch viel mehr weiterzugeben. Neben vielen humorvollen Anekdoten bleibt Charlie Munger unvergessen mit einem riesigen Fundus an Börsen- und Lebensweisheiten aus seiner jahrzehntelangen Investmentkarriere.
Keine Zeichen der Trauer sind beim DAX sichtbar: Bei auffallend niedrigeren Handelsspannen von weniger als 100 Punkten täglich, tänzelt der deutsche Leitindex seit einer Woche um die 16.000er-Marke, die nur am Freitag beim Schlussstand übertroffen wurde. Aktuell fehlen bis zum Rekordhoch nur 2,3 Prozent und der November dürfte für die viel diskutierte Jahresendrally entscheidend sein. Nächste Woche mehr dazu.
Autor: Thomas Strelow, Börse Düsseldorf
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