One Touch Football: Die Börse geht auf den Fußballplatz

Das Unternehmen „One Touch Football“ dürfte Investoren bisher nicht viel sagen. Aktiv sind die Münchener seit dem 13. Juli. Damals ist man in den Börsenmantel der Optal-Mology geschlüpft. Jetzt will man sich am Markt bekannter machen. Daher haben die Manager des Börsenneulings in diesen Tagen die Konferenz der ICF Bank in Düsseldorf sowie die Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) von GBC besucht.
Die Gesellschaft will in europäische Fußballclubs investieren, diese nach oben bringen und zu kommerziellem Erfolg verhelfen. Nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit soll es dann einen Exit geben, sei es als Börsengang oder als Verkauf der Anteile an Dritte. Die optimale Zeitspanne zwischen Ein- und Ausstieg liegt bei vier bis sechs Jahren, bei Bedarf kann sie aber auch verlängert werden.
Geplant sind in den kommenden Jahren fünf bis sieben Engagements. Diese will man längst nicht nur auf Deutschland beschränken. Investitionen möchte One Touch Football auch beispielsweise in skandinavischen Ländern, in Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden und Belgien tätigen.
Fußballsachverstand im Vorstand und Aufsichtsrat
Hinter der Gesellschaft stehen einige prominente Namen. Bekannt dürfte Fußballfans vor allem Marco Bode sein. Der frühere Nationalspieler von Werder Bremen war von 2014 bis 2021 Aufsichtsratschef des norddeutschen Fußballvereins. Jetzt nimmt er den Posten des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden bei One Touch Football wahr. Mit der ehemaligen HSV-Managerin und Torfrau Katja Kraus ist noch mehr Fußballverstand im Gremium vertreten.
Vorstandschef der Gesellschaft ist der frühere Banker Lars Hülsmann, Finanzchef ist Jan Lehmann, der vormalige Finanzvorstand von Mainz 05 und Manager bei der Deutschen Fußball Liga. Als Länderrepräsentanten hat man u.a. den Norweger Rune Bratseth (früher Spieler Werder Bremen, heute Manager Rosenborg Trondheim) gewonnen.
Geplant sind Investitionen von bis zu 25 Millionen Euro pro Club. Im Gegenzug will man entsprechende Anteile erwerben. Das frische Geld soll den Clubs und nicht den Alteigentümern zugute kommen. Zudem bietet man den Vereinen die Expertise der Manager ein. Man möchte die Vermarktung optimieren, die Marke stärken, aber auch den Frauenfußball unterstützen. Wichtig ist Jan Lehman, so sagt er in Düsseldorf, dass man ein Partner auf Augenhöhe ist und in den Aufsichtsrat der Clubs einzieht.
Nicht nur Erstligisten im Fokus
Auf der Longlist von One Touch Football (WKN: A289V1, ISIN: DE000A289V11, Chart, News) standen nach einem ersten Screening der verschiedenen internationalen Ligen 35 Clubs. Inzwischen haben die Sportmanager eine Shortlist von 10 Clubs erstellt. Mit zwei Vereinen könnte es schon bald Absichtserklärungen geben, möglicherweise gehört ein deutscher Club aus der 3. Liga zu den Premierenvereinen.
Die Börsennotiz dient One Touch Football dazu, den Kapitalmarkt zu nutzen. Geplant ist zunächst eine Kapitalerhöhung als Privatplatzierung, um Geld für ein erstes Investment in die Kasse zu bekommen. Eine weitere Kapitalerhöhung sollte danach die Flexibilität erhöhen. Zuvor möchte man mit einem ersten Abschluss aber zeigen, in welche Richtung der Ball gespielt werden kann.
Wichtig für Anleger: In der Aktie von One Touch Football ist ein extrem enger Markt vorhanden, das Limitieren von Aufträgen ist hier besonders sinnvoll!