Nemetschek: Ein übertriebener Aufschlag
Die jüngsten Zahlen von Nemetschek liegen teils klar über den Erwartungen. Gemeldet wird für das dritte Quartal ein Umsatz von 220 Millionen Euro, das EBITDA liegt bei 71,4 Millionen Euro. Der Konsens wird um 4,5 Prozent bzw. 15 Prozent übertroffen.
Für das Gesamtjahr prognostiziert Nemetschek ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 6 Prozent bis 8 Prozent. Die EBITDA-Marge sieht man bei 28 Prozent bis 30 Prozent. Dabei ist das obere Ende der Spanne wahrscheinlicher. 2024 soll es ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent geben, die EBITDA-Marge wird dann bei mehr als 30 Prozent erwartet.
Wie bisher gibt es von den Analysten der DZ Bank eine Verkaufsempfehlung für die Aktien von Nemetschek (WKN: 645290, ISIN: DE0006452907, Chart, News). Das Kursziel steigt von 45,00 Euro auf 46,00 Euro an.
Die Analysten bewerten das dritte Quartal als stark. Die langfristigen Treiber, z.B. der niedrige Digitalisierungsgrad, sind intakt.
Für das aktuelle Jahr erwarten die Analysten einen Gewinn je Aktie von 1,53 Euro (alt: 1,45 Euro). 2024 soll das Plus bei 1,74 Euro (alt: 1,72 Euro) liegen.
Die mittel- und langfristigen Perspektiven bei Nemetschek sind gut. Die Analysten hadern jedoch mit der Bewertung der Aktie. Diese ist aus ihrer Sicht deutlich zu hoch. Das Papier wird teils mit einem Aufschlag von 50 Prozent zu den Mitbewerbern gehandelt. Zuletzt hat die Aktie wieder um rund 20 Prozent zugelegt. Das wirkt auf die Experten übertrieben.
Am Mittag geben die Aktien von Nemetschek 0,2 Prozent auf 67,82 Euro nach. In den vergangenen vier Wochen gewinnt die Aktie rund 15 Prozent.