Siemens Energy: Aktie stürzt ab - nun nimmt das Unternehmen Stellung
Sah es im Wochenverlauf bei der Siemens Energy Aktie noch nach der Chance auf eine Stabilisierung aus, so stürzt der Aktienkurs heute dramatisch ab. Ein Medienbericht sorgt für eine regelrechte Flucht aus dem DAX-Titel, der am Mittag mehr als 39 Prozent an Wert verliert und bei 6,48 Euro notiert. Das Tagestief ist bisher bei 6,402 Euro notiert.
Auslöser des Kurseinbruchs bei Siemens Energy (WKN: ENER6Y, ISIN: DE000ENER6Y0, Chart, News) ist ein Bericht in der „WiWo”: Demnach verhandelt Siemens Energy mit Bund über Staatshilfe, konkret um Bürgschaften in Milliardenhöhe. Bleiben diese aus, sollen Großaufträge gefährdet sein. Hintergrund sind die seit langem bekannten Probleme bei der Windenergie-Tochtergesellschaft Siemens Gamesa, die sich auf notwendige Finanzierungen für andere Geschäftsbereiche auswirken könnten.
Mittlerweile liegt eine Stellungnahme von Siemens Energy vor. „Das starke Wachstum des Auftragseingangs insbesondere bei den ehemaligen Gas and Power-Geschäftseinheiten führt zu einem steigenden Bedarf an Garantien für langfristige Projekte. Vor diesem Hintergrund prüft der Vorstand derzeit verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Siemens Energy-Bilanz und führt Vorgespräche mit unterschiedlichen Parteien, darunter Partnerbanken von Siemens Energy sowie der Bundesregierung, um den Zugang zu einem wachsenden Volumen an Garantien sicherzustellen, die das erwartete starke Wachstum ermöglichen”, heißt es darin unter anderem. Bisher seien allerdings weder über die Budget für 2024 noch über konkrete Finanzierungsmaßnahmen getroffen worden, meldet das Münchener Unternehmen am Donnerstag.
Siemens Gamesa macht weiter Probleme und Sorgen
Zu den weiter anhaltenden Problemen in der Windenergie-Sparte heißt es, dass Siemens Gamesa für bestimmte Onshore-Plattformen vorerst keine neuen Verträge abschließe. In der Offshore-Sparte nehme man lediglich selektiv Aufträge an. „Auftragseingang und Umsatz im Windgeschäft für das Geschäftsjahr 2024 werden daher voraussichtlich unter den Markterwartungen, Nettoverlust und Mittelabfluss werden voraussichtlich über den Markterwartungen liegen”, so Siemens Gamesa.
Dagegen sollen die Finanzergebnisse für Siemens Energy für das Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich vollständig im Rahmen der Prognose liegen, so das Münchener Unternehmen weiter. Man gehe davon aus, dass die ehemaligen Gas and Power-Geschäftseinheiten „ihre hervorragende Leistung im Geschäftsjahr 2024 fortsetzen”.