Siemens Energy: Siemens Gamesa bleibt ein großes Problem
Im dritten Quartal steigert Siemens Energy den Umsatz um 8,0 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legt um 54,2 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro zu. Der Auftragsbestand steht bei 109,0 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekord.
Die Probleme bei Siemens Gamesa sind aber weiter eine hohe Belastung. So ergibt sich ein Ergebnis vor Sondereffekten von -2,048 Milliarden Euro (Vorjahr: -222 Millionen Euro). Nach Steuern gibt es einen Verlust von 2,931 Milliarden Euro (Vorjahr: -564 Millionen Euro). Je Aktie liegt das Ergebnis bei -3,42 Euro (Vorjahr: -0,58 Euro).
Mit den Zahlen gibt es auch wieder einen Ausblick auf 2023. Diesen hatte man vor wenigen Wochen zurückgezogen. Es soll ein Umsatzplus von 9 Prozent bis 11 Prozent (alt: 10 Prozent bis 12 Prozent) geben. Die Ergebnismarge vor Sondereffekten erwartet der Konzern bei -10 Prozent bis -8 Prozent. Nach Steuern wird ein Verlust von rund 4,5 Milliarden Euro (2022: -712 Millionen Euro) prognostiziert.
Im November gibt es einen Kapitalmarkttag von Siemens Energy. Dort soll auch über das Sanierungsprogramm von Siemens Gamesa berichtet werden, welches überprüft wird. Bei der Tochter hat es zuletzt massive Qualitätsprobleme bei Turbinen gegeben. Die Reparaturkosten sollen bei 1,6 Milliarden Euro liegen.
Viele Analysten reagieren auf die Zahlen. So gibt es von J.P. Morgan die Bestätigung des Ratings „overweight“ für die Aktien von Siemens Energy. Das Kursziel steht weiter bei 23,00 Euro. Aus Sicht der Experten muss der Konsens nach der neuen Prognose überarbeitet werden.
Von den Analysten der Deutschen Bank gibt es nach den Zahlen weiter eine Halteempfehlung bei einem Kursziel von 20,00 Euro. Hier wird auf Siemens Gamesa als zentrales Problem verwiesen. Hervorgehoben wird, dass Siemens Energy seine Strategie im Windgeschäft überprüfen könnte. Im November sollte es dazu Informationen geben.
Auch die Analysten von Jefferies belassen es bei der Halteempfehlung für die Papiere von Siemens Energy (WKN: ENER6Y, ISIN: DE000ENER6Y0, Chart, News) bei einem Kursziel von 17,00 Euro. Man spricht von einem chaotischen Quartal. Dabei liegt der Fokus auf Siemens Gamesa. Ohne die Tochter hätte das Quartal stark ablaufen können.
Von Bernstein gibt es nach den jüngsten Informationen wie bisher das Rating „underperform“ für die Aktien von Siemens Energy, die Amerikaner errechnen das Kursziel mit 20,00 Euro. Die Probleme bei Siemens Gamesa übertreffen die Befürchtungen.
Die Aktien von Siemens Energy geben 5,6 Prozent auf 14,69 Euro nach. Anfang Juni stand die Aktie noch klar über 24 Euro.