Siemens Energy: Tiefrote Zahlen durch die Probleme bei Siemens Gamesa
Im dritten Quartal 2023 wurde die Entwicklung der Zahlen von Siemens Energy durch die seit längerem bekannten Schwierigkeiten bei Siemens Gamesa deutlich belastet. Hauptprobleme waren Qualitätsfragen bei bestimmten Onshore-Plattformen, gestiegene Produktionskosten und Probleme beim Aufschwung des Offshore-Geschäfts.
Ungeachtet dieser Herausforderungen profitiert Siemens Energy nach eigenen Angaben vom Montag von einem positiven Marktumfeld und erreicht einen Auftragseingang von 14,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 54,2 Prozent auf vergleichbarer Basis und spiegelt sich in einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1,98 wider. Diese Entwicklung hat einen neuen Höchststand im Auftragsbestand von 109,0 Milliarden Euro verursacht.
Verlustanstieg durch Gamesa-Effekte
Der Umsatz klettert auf vergleichbarer Basis um 8,0 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Trotz dieser Zahlen lag das Ergebnis vor Sondereffekten von Siemens Energy (WKN: ENER6Y, ISIN: DE000ENER6Y0, Chart, News) bei einem Minus von 2,05 Milliarden Euro, was hauptsächlich auf die Probleme bei Siemens Gamesa zurückzuführen ist. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag das Minus lediglich bei 0,22 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Sondereffekten von Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry habe sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund einer starken operativen Leistung erheblich verbessert, so Siemens Energy weiter. Unter dem Strich steigt der Verlust von 0,56 Milliarden Euro auf 2,93 Milliarden Euro.
„Unsere Ergebnisse des dritten Quartals zeigen die Herausforderungen beim Turnaround von Siemens Gamesa. Die starke Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gibt mir das Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen”, sagt Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG.
In Anbetracht der Situation bei Siemens Gamesa hat Siemens Energy seine Prognose angepasst und erwartet nun ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse von 9 bis 11 Prozent. Das Unternehmen prognostiziert eine Ergebnis-Marge vor Sondereffekten zwischen minus 10 Prozent und minus 8 Prozent und einen Verlust nach Steuern von etwa 4,5 Milliarden Euro. Beim Free Cashflow vor Steuern erwartet die Gesellschaft ein Minus im Bereich einer dreistelligen Millionensumme.
Die Aktie von Siemens Energy reagiert mit hohen Kursschwankungen auf die Zahlen. So kommt es im heutigen XETRA-Handel zunächst zu einem Kursrutsch auf 14,45 Euro, dem ein Anstieg auf 16,36 Euro folgt. Aktuell notiert die Siemens Energy Aktie im XETRA-Handel bei 15,775 Euro mit 1,41 Prozent im Plus.