Siemens Energy: Eine Schock-Warnung
In der vergangenen Woche musste Siemens Energy die Gewinnprognose für 2023 zurückziehen. Grund ist die Situation bei Siemens Gamesa. Die Aktie verlor daraufhin bis zu 37 Prozent.
Viele Fragen sind weiter offen. Die Probleme bei Siemens Gamesa existieren offenbar vor allem im Onshore-Bereich, möglicherweise ist aber auch der Offshore-Bereich betroffen. Auch ist noch nicht genau bekannt, worin die Qualitätsprobleme genau bestehen. Bisher spricht Siemens Energy davon, dass die Kosten zur Problembewältigung bei mehr als 1 Milliarde Euro liegen. Unklar ist aber, wie hoch genau diese ausfallen werden. Klar ist aber schon jetzt, dass es einen Reputationsschaden für das operative Geschäft gibt.
Die Analysten der DZ Bank haben bisher eine Kaufempfehlung für die Aktien von Siemens Energy (WKN: ENER6Y, ISIN: DE000ENER6Y0, Chart, News) ausgesprochen. Das Kursziel sahen sie bei 27,00 Euro. In der neuen Studie fällt das Kursziel auf 16,00 Euro zurück. Das Rating für den Titel lautet „halten“.
Die Analysten sprechen von einer Schock-Gewinnwarnung. Sie sehen die zusätzlichen Kosten derzeit bei 1,3 Milliarden Euro. Für 2022/23 erwarten sie bei Siemens Energy einen Verlust je Aktie von 1,65 Euro (alt: +0,18 Euro). 2023/24 soll es einen Gewinn je Aktie von 0,79 Euro (alt: 1,07 Euro) geben.
Bis Siemens Gamesa die Gewinnschwelle erreicht, dürfte es nach den jüngsten Entwicklungen noch länger dauern. Im Modell der Analysten steht dieses Ziel nun bei 2026/27. Bisher rechnete man mit 2024/25.
Die Aktien von Siemens Energy verlieren 2,6 Prozent auf 14,26 Euro. Vor der Warnung stand die Aktie bei klar über 23 Euro.