Verbio: Gewinnrückgang trotz steigender Umsätze

In den ersten neuen Monaten des Geschäftsjahres 2022/2023 hat Verbio einen Umsatzanstieg von 1,24 Milliarden Euro auf 1,52 Milliarden Euro verbucht. Das Unternehmen aus Zörbig bei Leipzig meldet auf Neunmonatsbasis zudem einen Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern auf 184,7 Millionen Euro von zuvor 291,5 Millionen Euro. Unter dem Strich sinkt der Gewinn je Verbio Aktie (WKN: A0JL9W, ISIN: DE000A0JL9W6, Chart, News) von 3,16 Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,96 Euro. Der operative Cashflow rutscht mit mehr als 59 Millionen Euro ins Minus nach einem Plus von 160 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„Der Anstieg der Umsatzerlöse ist überwiegend auf höhere durchschnittliche Absatzpreise, sowohl für Biodiesel als auch für Bioethanol, zurückzuführen. Vergleichsweise teurere Rohstoffbezüge und Energiekosten führten zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen”, so Verbio am Donnerstag.
Den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2022/2023 hatten die Ostdeutschen bereits Ende April gesenkt. Die EBITDA-Prognose wurde von 300 Millionen Euro auf nun 240 Millionen Euro nach unten gesetzt. „Insbesondere im Biodieselsegment wirken sich die weiterhin rückläufigen Absatzpreise bei vergleichsweise teuren Pflanzenölbezügen aufgrund des zeitlichen Versatzes zwischen Ein- und Verkauf negativ auf das Ergebnis aus“, so Verbio Ende April.
Beim Nettofinanzvermögen peilt Verbio seit Ende April nun 80 Millionen Euro an nach bisher erwarteten 30 Millionen Euro. Hintergrund seien Anpassungen bei den Erwartungen in Bezug auf Investitionen und Working Capital für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023.
Für Druck auf die Biodieselpreise sorgten Verbio-Angaben zufolge auch gefälschte Kennzeichnungen von Biodieselimporten aus China. „Wir begrüßen, dass auch die Zertifizierungsstelle ISCC mit Überraschungsintegritätsprüfungen reagiert und bereits fünf Zertifikate in den letzten Wochen entzogen hat. Auch Mineralölunternehmen müssen nun reagieren und dürfen falsch klassifizierten Biodiesel auf Basis von Palmöl nicht mehr einsetzen”, so Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender von Verbio.