LAIQON: Ein „potenzieller Gamechanger“

Langweilig dürfte es den Verantwortlichen von LAIQON in diesen Tagen nicht werden. Gerade hat das im Bereich der Vermögensverwaltung aktive Unternehmen eine Vereinbarung mit QC Partners abgeschlossen. Künftig gehören 30 Prozent der Frankfurter Investmentboutique den Hamburgern. Dies ist vor allem eine strategische Partnerschaft, die mittelfristig weiter ausgebaut werden kann. Gleichzeitig ist man mit Union Investment in konkreten Gesprächen über eine mögliche Kooperation und letztlich begibt die Gesellschaft derzeit eine Wandelanleihe.
Durch den Einstieg bei QC Partners erhält LAIQON zugleich einen besseren Zugang zu deren institutionellen Kunden, wie LAIQON-Vorstand Achim Plate im Gespräch mit der 4investors-Redaktion sagt. Man kann bei diesen die eigenen KI-gesteuerten Produkte vorstellen.
Vor allem die Volksbank Mittelhessen (mit 20 Prozent ebenfalls neuer Co-Eigner von QC Partners) ist für LAIQON ein interessanter Gesprächspartner. Mit der Volksbank Rosenheim hat LAIQON vor einiger Zeit ein Joint Venture abgeschlossen. Dabei stehen vermögende Privatkunden der Bayern im Fokus. Alles dreht sich um den „Aufbau einer zukunftsweisenden Vermögensverwaltung für gehobene Kunden“. Die Volksbank Mittelhessen würde sich für eine ähnliche Partnerschaft ebenfalls eignen.
Gespräche mit Volksbanken laufen
Volksbanken sind für den LAIQON-Chef derzeit sowieso interessant. Es gibt aus seiner Sicht mehrere große Volksbanken in Deutschland, mit denen man solche Joint Ventures gründen könnte. So laufen offenbar aktuell entsprechende Gespräche, die mittelfristig weitere News auslösen könnten.
Den Fokus legt Plate bei seinen Aktivitäten derzeit jedoch auf Union Investment. Hier sieht der Manager großes Potenzial für LAIQON. Die Gespräche laufen offenbar sehr gut, sonst hätte man diese nicht bereits verkündet.
Bei diesen Perspektiven würde es nicht wundern, wenn manch ein Beobachter die aktuelle Prognose von LAIQON als konservativ wertet. Aktuell plant LAIQON mittelfristig mit Assets under Management von 8 Milliarden Euro bis 10 Milliarden Euro. Getätigt wurde diese Aussage vor den Gesprächen mit Union Investment. Sollte es hier zum Deal kommen, könnte eine Anhebung des Ausblicks für 2025 winken.
Auch beim Ausblick für 2023 zeigt sich Plate recht zuversichtlich. Derzeit geht man davon aus, 2023 kaum eine Performance Fee zu erwirtschaften. Wenn die Börse aber gut läuft, könnte diese Aussage revidiert werden müssen. Denn dann würden auch die eigenen Fonds durchstarten und entsprechende Ergebnisse abliefern. Hier gilt es, den Sommer abzuwarten. Letztlich ist das Jahresende der entscheidende Stichtag für die Fee.
Wandelanleihe kann gezeichnet werden
Kurzfristig ist für LAIQON vor allem die erneute Emission einer Wandelanleihe über bis zu 20 Millionen Euro von Bedeutung. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 17. Mai. Plate hat ein gutes Gefühl aus den bisherigen Gesprächen mit potenziellen Investoren mitgenommen. Die Konditionen, der angebotene Zinssatz liegt jährlich bei 7,0 Prozent und der Wandlungspreis bei 10,50 Euro, werden in den Gesprächen als attraktiv eingestuft. Das Papier wird börsennotiert und somit handelbar sein, das erhöht die Flexibilität von Investoren. Eine weitere Aufstockung der Wandelanleihe, mit der u. a. das weitere Wachstum bankenunabhängig finanziert werden soll, steht nicht zur Diskussion. Ohnehin sieht sich Plate bei einer erfolgreichen Platzierung für die kommenden Jahre durchfinanziert.

Für die Analysten von AlsterResearch liegt das Kursziel für die LAIQON-Aktie bei 10,75 Euro. Sie haben es jüngst um einen Euro angehoben und sehen in der möglichen Kooperation mit Union Investment einen „potenziellen Gamechanger“. Die Kaufempfehlung wird dabei bestätigt. Bei NuWays errechnet man das Kursziel mit 9,50 Euro. Auch hier gibt es ein Kaufvotum für die Aktie von LAIQON. Von SMC wird ebenso ein Kaufrating ausgesprochen, das Kursziel wurde im jüngsten Update auf 13,70 Euro angehoben.
Die Aktie von LAIQON (WKN: A12UP2, ISIN: DE000A12UP29, Chart, News) notiert derzeit auf Tradegate bei 7,40 Euro, das ist ein Minus von 3,6 Prozent.