Nordex steigt ins Wasserstoff-Geschäft ein - enttäuschende Prognose lässt Aktie einbrechen

Nordex hat heute einen enttäuschenden Ausblick auf das Jahr 2023 und einen hohen Verlust für das Jahr 2022 veröffentlicht. Der Windenergie-Anlagenbauer erwartet neben einem Umsatz zwischen 5,6 Milliarden Euro und 6,1 Milliarden Euro eine EBITDA-Marge von minus 2,0 bis plus 3,0 Prozent. Das Marktumfeld sei weiter angespannt, heißt es aus dem Hamburger Unternehmen. „In Anbetracht der positiven Aussichten im Kernmarkt Europa und auch den USA bestätigt das Unternehmen, mittelfristig seine strategische Zielrichtung eine EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erzielen”, so Nordex.
Der Ausblick für 2023 setzte den Aktienkurs der Norddeutschen heute unter Druck. Im XETRA-Handel liegt die Nordex Aktie (WKN: A0D655, ISIN: DE000A0D6554, Chart, News) aktuell mehr als 6 Prozent im Minus bei 12,72 Euro, das Tagestief wurde bisher bei 12,625 Euro notiert. Oberhalb von 12,41 Euro und bei 11,63/11,84 Euro erstrecken sich im Chart der Nordex Aktie wichtige Unterstützungsmarken.
Das Jahr 2022 schließt Nordex mit einem Umsatzanstieg von 5,4 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro ab. Das EBITDA liegt mit 244 Millionen Euro im Minus nach einem Gewinn von 53 Millionen Euro im Jahr 2021. „Damit hat der Umsatz das obere Ende des zuletzt prognostizierten Korridors erreicht, während die EBITDA-Marge nach einem sehr volatilen vierten Quartal wie zuletzt erwartet lag”, so Nordex. Unter dem Strich hat sich der Verlust auf 498 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das Minus beim Free Cashflow steigt von 25 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 514 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Zudem baut Nordex die Aktivitäten abseits des Kerngeschäfts Windenergie aus: Man sei „kürzlich in zwei strategische Joint Ventures eingestiegen: eines für die Herstellung von Elektrolyseuren, die ein Kernelement bei der Herstellung von grünem Wasserstoff bilden, und das zweite für die Entwicklung großer, grüner Wasserstoffprojekte”, so das Hamburger Unternehmen am Freitag. Letztere sollen in Gebieten mit umfangreichen Onshore-Windressourcen entwickelt werden.
Man wolle sich damit frühzeitig in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette etablieren, so José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender der Nordex Group. Partner im Elektrolyseur-Jointventure ist Sodena, im zweiten Joint Venture der eigene Großaktionär Acciona.