LPKF Laser: Aktie stürzt nach enttäuschendem Ausblick ab

Die Aktie von LPKF Laser, die Mitte Januar noch bis auf mehr als 13 Euro gestiegen war, rauscht am Donnerstagvormittag deutlich nach unten. Das bisherige Tagestief im XETRA-Handel liegt bei 8,925 Euro, aktuell notiert der Aktienkurs bei 9,51 Euro und damit trotz der deutlichen Kurserholung immer noch knapp 12 Prozent im Minus.
Auslöser des Kurseinbruchs ist vor allem der Ausblick auf 2023, den LPKF Laser (WKN: 645000, ISIN: DE0006450000, Chart, News) heute abgibt. Man erwartet einen Umsatz zwischen 120 und 140 Millionen Euro bei einer Gewinnspanne zwischen 3 und 7 Prozent. Im ersten Quartal erwartet man bis zu 22 Millionen Euro Umsatz und bis zu 7 Millionen Euro EBIT-Verlust, da - so das Unternehmen aus Garbsen -„wesentliche Auslieferungen aus dem hohen Auftragsbestand erst im zweiten Halbjahr 2023 umsatzwirksam werden”.
Gegenüber 2022 würde LPKF Laser damit im schlechten Falle quasi gar nicht wachsen: Das vergangene Jahr schließen die Norddeutschen mit einem Umsatzanstieg von 93,6 Millionen Euro auf 123,7 Millionen Euro ab. Vor Zinsen und Steuern hat man eine Gewinnspanne von 5,5 Prozent erreicht, das EBIT steigt von 0,1 Millionen Euro auf 6,8 Millionen Euro. Eine Dividende wird nicht ausgeschüttet.
Die Zahlen liegen in der oberen Hälfte der Prognose des Unternehmens, was allerdings den schwachen Ausblick auf 2023 nicht im Ansatz kompensieren kann. Den Auftragseingang beziffert man mit 124,3 Millionen Euro, ein Plus von 5,4 Prozent zum Jahr 2021. Per Ende 2022 liegt der Auftragsbestand der Gesellschaft mit 63,1 Millionen Euro leicht über dem Wert zum Jahresende 2021.
„Das Kerngeschäft wird konsequent auf Wachstumsmärkte ausgerichtet. Gleichzeitig treiben wir unsere disruptiven Technologien aktiv voran und adressieren ganz gezielt stark wachsende Märkte wie Halbleiter, Display und Biotechnologie”, so LPKF-Chef Klaus Fiedler am Donnerstag. Mittelfristig erwarte man ein „durchschnittliches Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich für das Kerngeschäft, einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz für die neuen Geschäftsfelder und eine attraktive zweistellige EBIT-Marge im Konzern an”, so das Unternehmen.