BASF Aktie stürzt ab: Dividende bleibt zwar konstant, aber Aktienrückkauf endet

BASF hat Zahlen für das Jahr 2022 vorgelegt und zudem einen Ausblick auf 2023 abgegeben. Im laufenden Jahr erwartet der Chemie-Konzern aus Ludwigshafen einen Umsatz zwischen 84 und 87 Milliarden Euro nach einem Umsatzanstieg um 11 Prozent auf 87,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll 2023 zwischen 4,8 und 5,4 Milliarden Euro liegen. 2022 ist dieser um 11,5 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gefallen, liegt damit aber im Rahmen der Erwartungen des DAX-Konzerns.
„Das operative Ergebnis der BASF-Gruppe wurde im Jahr 2022 durch zusätzliche Energiekosten von weltweit 3,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr belastet. Rund 84 Prozent dieses Anstiegs entfielen auf Europa, wovon vor allem der Verbundstandort Ludwigshafen betroffen war”, so BASF. Auf die Kostensteigerungen reagiert das Unternehmen mit einem Sparpaket, das ab Ende 2024 500 Millionen Euro jährliche Kostensenkungen bringen soll. Weltweit wird man 2.600 Arbeitsplätze abbauen.
BASF zahlt konstante Dividende je Aktie
Unter dem Strich beendet BASF das Jahr 2022 mit einem Verlust von mehr als 0,6 Milliarden Euro, nachdem man 2021 noch 5,5 Milliarden Euro Gewinn erzielen konnte. Neben Kostensteigerungen und der schwierigen Wirtschaftslage belastet das Russland-Engagement der Tochter Wintershall Dea das BASF-Ergebnis: Insgesamt muss die Gesellschaft 2022 Sonderaufwendungen in Höhe von rund 6,3 Milliarden Euro verbuchen. Diese stammen vor allem aus Abschreibungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea und deren Entkonsolidierung der russischen Explorations- und Produktionsaktivitäten.
Trotz des Ergebniseinbruchs im Jahr 2022 will der Konzern weiter eine Dividende von 3,40 Euro je BASF Aktie (WKN: BASF11, ISIN: DE000BASF111, Chart, News) auszahlen. Dagegen wird man das laufende Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beenden. Dies geschehe „im Einklang mit den Unternehmensprioritäten für die Mittelverwendung und angesichts der gravierenden Veränderungen in der Weltwirtschaft im Laufe des Jahres 2022”, so das DAX-notierte Unternehmen aus Ludwigshafen am Freitag zur Begründung.
Eigentlich sollte das bis zu 3 Milliarden Euro schwere Programm noch bis Jahresende 2023 laufen. Bisher hat BASF rund 25,8 Millionen eigene Aktien zurückgekauft, damit bisher 1,4 Milliarden Euro des Budgets ausgeschöpft.
Aktienkurs von BASF deutlich im Minus
An der Börse kommt die BASF Aktie heute deutlich unter Druck: Im XETRA-Handel notiert das Papier am Vormittag mit fast 6 Prozent im Minus mit 49,115 Euro.
Erste Analystenreaktionen auf die Nachrichten von BASF liegen bereits vor. So bleiben die Aktienexperten von Jefferies beim „Hold” mit einem Kursziel von 49 Euro für den DAX-Titel. Bernstein ist deutlich optimistischer mit einem Kursziel von 67 Euro und einem „Outperform”. Von hier gibt es Lob für das Kostensenkungsprogramm von BASF. JP Morgan bestätigt die Einstufung der BASF Aktie mit „Overweight” und einem Kursziel von 55 Euro. Man verweist auf eine robuste Bilanz bei BASF sowie eine als günstig eingestufte Bewertung. Die Deutsche Bank vergibt schließlich ein „Buy” mit einem Kursziel von 50 Euro für die Aktien von BASF.