Vectron Aktie unter Druck - Prognose wird verfehlt: Kommt es noch schlimmer?
Schlechte Nachrichten kommen aktuell von Vectron: Das Unternehmen aus Münster verfehlt seine Prognose für das Jahr 2022 deutlich. Vorläufigen Zahlen zufolge liegt der Umsatz für das vergangene Jahr bei 25,2 Millionen Euro und der Verlust auf EBITDA-Basis bei 4 Millionen Euro.
Darin enthalten seien Restrukturierungsbelastungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, so Vectron. Diese sollen künftig 0,25 Millionen Euro pro Monat an Einsparungen bringen, was sich aber erst ab der zweiten Jahreshälfte 2023 spürbar bemerkbar machen solle - so Vectron.
Doch selbst um diesen Einmalfaktor bereinigt, fällt der EBITDA-Verlust mit 2,5 Millionen Euro höher aus als von Vectron im schlechtesten Fall prognostiziert. Bisher stellte die Gesellschaft ein EBITDA zwischen -0,8 Millionen Euro und +0,8 Millionen Euro in Aussicht. Der Umsatz sollte bei 27 Millionen Euro bis 30 Millionen Euro liegen. Schon im November warnte Vectron davor, dass diese Prognose gerissen werden könnte, ohne aber neue Zahlen zu nennen.
Verkaufssignale für Vectron Aktie drohen…
Die Prognoseverfehlung ist nun Gewissheit - und zwar deutlich, zudem nur ein weiteres Glied in einer Kette von Negativ-News der Westfalen in der letzten Zeit. An der Vectron Aktie (WKN: A0KEXC, ISIN: DE000A0KEXC7, Chart, News) geht das nicht spurlos vorüber. Am Dienstagnachmittag verliert der Aktienkurs im Tradegate-Handel fast 6 Prozent an Wert und notiert bei 4,38 Euro. Und es könnte noch schlimmer werden: Rutscht der Titel unter wichtige charttechnische Unterstützungen oberhalb von 4,21 Euro, könnte es zurück in Richtung der 3-Euro-Marke gehen.
2021 hatte Vectron noch einen Umsatz von 38,2 Millionen Euro und einen EBITDA-Gewinn von 4,7 Millionen Euro erzielt.
„Der Umsatzrückgang war vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 die außerordentlich starke Nachfrage, die aus der gesetzlich vorgeschriebenen Fiskalisierung der Kassen im Jahr 2021 resultierte, wegfiel. Zusätzlich zu diesem Effekt machte sich dann noch die Kaufzurückhaltung aufgrund konjunktureller Sorgen in der gesamten Branche bemerkbar“, so Vectron. Bei den wiederkehrenden Umsätzen konnte man das Volumen 2022 auf Gesamtjahresbasis von 6,6 Millionen Euro auf 8,9 Millionen Euro steigen.
Eine konkrete Prognose für die Konzernzahlen 2023 legen die Westfalen nicht vor. In diesem Jahr wolle man von der übernommenen acardo group AG profitieren, die seit Anfang Januar konsolidiert werde, heißt es. Auf HGB-Basis solle die Gesellschaft 12,5 Millionen Euro Umsatz und 2,8 Millionen Euro EBITDA beitragen. Auf Konzernbasis rechne man „wieder mit einem nachhaltig positiven Ergebnis“.