SAP Aktie: Über der Trendlinie - UBS
Rückblick: Nach einem Verlust von 30.4% im ersten Halbjahr 2022 hat die SAP-Aktie im Juli die Negativserie von sechs Verlustmonaten in Folge durchbrochen und sich mit einem Plus von 4.3% stabilisiert. Zum Start in den August konnte die Aktie schließlich die vielbeachtete 90er-Barriere mit dem Volumenmaximum im Bereich von 90.50/90.75 EUR überbieten, das nun schon seit drei Monaten das Kursgeschehen bestimmt. Dabei stiegen die Notierungen zunächst bis an die 100-Tage-Linie, die im ersten Anlauf allerdings nicht überwunden werden konnte. Gestern folgte der zweite Versuch, wobei die mittelfristige Durchschnittslinie (93.12 EUR) mit einem Schlussstand bei 93.38 EUR diesmal überkreuzt werden konnte.
Ausblick: Bei der SAP-Aktie zeichnet sich oberhalb der März-Abwärtstrendgerade und der Volumenspitze an der 90er-Barriere die Ausbildung eines charttechnischen Bodens ab. Um das Bild zu festigen, sollten die Papiere jetzt aber den Ausbruch über den GD100 mit weiteren Anstiegen bestätigen.
Das Long-Szenario: Im ersten Schritt sollten die Kurse die Erholungsbewegung fortsetzen und auch über das Februar-Tief bei 94.48 EUR steigen. Dieser horizontale Widerstand – an dem gleichzeitig das rechnerische Potenzial aus dem Doppeltief von Juni/Juli ausgeschöpft wäre – hatte die Notierungen bereits Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst, weshalb der erfolgreiche Break weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung 100-Euro-Marke freisetzen könnte. Auf dem Weg dorthin wären die Verlaufshochs vom 6. Juni, 30. Mai und 29. April bei 95.60 EUR, 95.66 EUR bzw. 98.74 EUR als kleinere Hürden zu nennen. Wichtig zu wissen: Die runde 100er-Barriere wird zusätzlich durch das Februar-Tief aus dem Vorjahr verstärkt und dürfte daher im ersten Anlauf nur schwer zu überbieten sein.
Das Short-Szenario: Sollten die Kurse wieder in den Rückwärtsgang schalten und (per Tagesschluss) unter den GD100 zurückfallen, wäre sofort mit einem weiteren Pullback auf die Volumenspitze im Bereich von 90.75/90.50 EUR zu rechnen. Dabei könnten auch das 2020er-November-Tief bei 89.93 EUR bzw. die 50-Tage-Linie bei 89.85 EUR auf den Prüfstand gestellt werden. Der nächste Halt wäre dann am Mai-Tief bei 86.81 EUR zu finden, bevor es zu einem Test des bisherigen Jahrestiefs vom 14. Juli bei 83.84 EUR kommen könnte.
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