CLIQ Digital: Wachstums-Ausgaben belasten Rentabilität

CLIQ Digital hat vor allem dank deutlich gestiegener Marktingausgaben den Umsatz im ersten Halbjahr 2022 von 63,2 Millionen Euro auf 116,8 Millionen Euro gesteigert. Im Fokus stand der Bereich „Multi-Content“, der ein Umsatzplus von 129 Prozent auf 99,1 Millionen Euro verzeichnete.
Das Wachstum kostet allerdings: Allein im zweiten Quartal 2022 gab CLIQ Digital 29,6 Millionen Euro für Marketing zur Gewinnung neuer Abo-Kunden aus, 11,9 Millionen Euro waren es im Vorjahresquartal. Die Zahl der Kunden konnten die Düsseldorfer von 1,3 Millionen per Jahresende 2021 auf 1,7 Millionen steigern. Der Rentabilitätsindex von CLIQ Digital für das zweite Quartal 2022 ist auf 1,45x zurückgegangen, verglichen mit 1,62x im zweiten Quartal 2021.
Die gestiegenen Kosten, neben Marketing auch für den Aufbau des neuen Content-Portals cliq.de, haben die Ergebnisentwicklung belastet. Unter dem Strich konnte CLIQ Digital den Halbjahresgewinn je Aktie von 1,14 Euro auf 1,97 Euro um 73 Prozent steigern bei einem Umsatzplus von 85 Prozent. Das EBITDA legt um 58 Prozent auf 18,4 Millionen Euro zu. Der operative Cashflow hat sich auf 3,5 Millionen Euro halbiert. Auch die Liquiditätslage trübt sich aufgrund der Ausgaben ein: Netto weist die Gesellschaft mittlerweile eine Verschuldung von 5,8 Millionen Euro aus nach einer Nettocashposition von 2,3 Millionen Euro per Ende 2021.
Den Ausblick auf 2022 bestätigt die Gesellschaft am Dienstag: CLIQ Digital erwartet einen Anstieg der zahlenden Kunden auf 2 Millionen und will im Gesamtjahr 90 Millionen Euro für Marketing ausgeben. Der Umsatz soll 250 Millionen Euro erreichen und das EBITDA mehr als 38 Millionen Euro.
Aktuell notiert die CLIQ Digital (WKN: A35JS4, ISIN: DE000A35JS40, Chart, News) bei 30,20 Euro mit 0,98 Prozent im Minus, hat sich vom Tagestief bei 28,05 Euro aber deutlich erholen können.