Evotec: Neue Allianz gegen antimikrobielle Resistenzen
Evotec gründet gemeinsam mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim sowie dem Diagnostik-Unternehmen bioMérieux ein Joint Venture. In dieser Gesellschaft, die als Aurobac Therapeutics SAS firmieren soll, wollen die drei Gesellschaften antimikrobielle Wirkstoffe und Diagnostika zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen entwickeln.
Diese Resistenzen seien eine massive Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, so die Unternehmen. „Jedes Jahr sterben weltweit etwa 1,27 Millionen Menschen an Antibiotikaresistenzen und Schätzungen zufolge könnten bis 2050 weltweit bis zu 10 Millionen Todesfälle auf AMR zurückzuführen sein, womit AMR tödlicher sein könnte als Krebs”, sagt Michel Pairet, Leiter des Bereichs Innovation bei Boehringer Ingelheim und Mitglied der Unternehmensleitung.
„Die düstere Aussicht auf ein post-antibiotisches Zeitalter hat viele Ursachen, aber nur eine Lösung: Die Entwicklung neuer, gezielter und wirksamer antimikrobieller Therapien”, sagt Werner Lanthaler, CEO von Evotec (WKN: 566480, ISIN: DE0005664809, Chart, News). „Wir sind zuversichtlich, dass Aurobac durch die Nutzung von Evotecs multimodalem Ansatz zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten dringend benötigte Fortschritte bei der Bewältigung der globalen Herausforderung der Antibiotikaresistenz liefern kann”, so der Manager. Man wolle die derzeitigen Ansätze mit Breitspektrum-Arzneimitteln und nicht fokussierten Medikamenten in einen Präzisionsansatz umwandeln, bei dem neue hochwirksame und zielgerichtete Modalitäten zum Einsatz kommen.
An den 40 Millionen Euro schweren Joint Venture trägt Boehringer Ingelheim mit 30 Millionen Euro den Hauptteil der Finanzierung. Evotec und bioMérieux steuern jeweils 5 Millionen Euro zu dem Gemeinschaftsunternehmen bei. Die Gesellschaft soll ihren Sitz im französischen Lyon haben.