Northern Data verpasst operative Gewinnprognose für 2021 - Bilanz-Vorlage verschoben
Northern Data hat am Donnerstag vorläufige Zahlen für das Jahr 2021 vorgelegt. Zwar erzielte das Unternehmen auf operativer bereinigter EBITDA-Basis einen Gewinn von 90 Millionen Euro, liegt damit aber unter der eigenen Prognose. In Aussicht gestellt hatte Northern Data ein Ergebnis zwischen 100 Millionen Euro und 120 Millionen Euro. Der Umsatz liegt mit 190 Millionen Euro im unteren Bereich der prognostizierten Spanne von 180 Millionen Euro bis 220 Millionen Euro.
2020 hatte die Gesellschaft 16 Millionen Euro umgesetzt und einen bereinigten EBITDA-Verlust von 12 Millionen Euro bilanziert.
Inklusive hoher Sondereffekte habe man ein EBITDA von 270 Millionen Euro erzielt, so Northern Data. Die Sondereffekte resultieren aus der Entkonsolidierung der Whinstone US, Inc. sowie Erstattungen aus Stromverträgen für wetterbedingt nicht gelieferte Stromeinheiten in Texas.
Die endgültigen Zahlen will man bis Ende Juli 2022 vorlegen, kündigt der Betreiber von Rechenzentren und Kryptowährungs-Miner an, der damit die Vorlage um bis zu einen Monat verschiebt. Im April hatte man noch angekündigt, dass die Veröffentlichung des geprüften Geschäftsberichts mit dem Konzernabschluss für das Jahr 2021 nach IFRS bis zum 30. Juni 2022 erwartet werde. Nun liegen lediglich vorläufige Zahlen vor. Zum Ausblick macht Northern Data keine Angaben.
Die Aktie von Northern Data (WKN: A0SMU8, ISIN: DE000A0SMU87, Chart, News) hat derweil heute ein neues Baissetief bei 20,42 Euro erreicht, im Februar 2021 wurden in der Spitze 143 Euro für das Papier gezahlt. Jüngste charttechnische Verkaufssignale an der Signalzone oberhalb von 23,72 Euro brachten gestern weiteren Druck auf den Aktienkurs von Northern Data. Die volatile Aktie notiert aktuell bei 21,46 Euro mit 6,29 Prozent unter dem gestrigen XETRA-Schlusskurs.
Zu der Baisse hat vor allem der „Krypto-Winter” beigetragen mit dem Crash von Kryptowährungskursen wie unter anderem Bitcoin und Ethereum. Bei beiden Kryptowährungen ist Northern Data als Miner aktiv. An der Börse dürfte man mit Spannung auf die Bilanz für 2021 warten, vor allem mit Blick auf Spekulationen an der Börse um Abschreibungen infolge der zusammengebrochenen Kryptowährungs-Kurse.
Zuletzt hatte Northern Data von deutlichen Wertverlusten im eigenen Portfolio von Kryptowährungen berichtet. Man halte per Ende Mai Kryptowährungen im Wert von insgesamt 112 Millionen Euro, so der Betreiber von Rechenzentren Anfang Juni. Der Wert des Portfolios war allein im vergangenen Monat um 27 Prozent gesunken.