Aktien: Varta, Gazprombank, Öl, Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im März erwartungsgemäß gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (Feb.: 50,2) Punkte, wie die nationale Statistikbehörde mitteilte. Auch der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors sank und erreichte nur noch 48,4 (Feb.: 51,6) Zähler.
Der deutsche Einzelhandel hat im Februar ein kleines Umsatzplus erzielt. Wie Destatis auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, erhöhten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,3% ggü. dem Vormonat. Im Vergleich zum Februar 2020 verzeichneten die Umsätze real, kalender- und saisonbereinigt ein Plus von 4,4%.
Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im März weiter gesunken. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl fiel gegenüber dem Vormonat um 18.000, nachdem sie im Februar um 32.000 zurückgegangen war. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 5,0%. Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 66.000 auf 2,362 Millionen.
Die britische Wirtschaft ist in Q4/2021 deutlicher gewachsen als ursprünglich geschätzt und hat damit das Produktionsniveau vor der Pandemie erreicht. Das BIP stieg revidiert um 1,3% (erste Schätzung: 1,0%) gegenüber dem Vorquartal. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein BIP-Wachstum von 7,4%.
Ausblick
Heute wird von den Marktteilnehmern vor allem auf die Angaben zur Beschäftigungssituation in den USA im März zu achten sein. Unserer Auffassung nach ist an dieser Stelle zumindest nicht mit negativen Nachrichten zu rechnen. Ein Stellenaufbau außerhalb der Landwirtschaft, der oberhalb der Marke von 400.000 zusätzlichen Jobs notiert, scheint in der Tat durchaus nicht unwahrscheinlich zu sein. Die jüngst veröffentlichten Daten zur Entwicklung des Beschäftigungsindexes des privaten Personaldienstleisters ADP wären mit einer solchen Entwicklung in jedem Fall kompatibel. Auch wird der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne genau im Auge behalten werden müssen. Einige Marktteilnehmer scheinen hier mit klaren Hinweisen auf steigende Probleme mit einer Lohn-Preis-Spirale zu rechnen. Etwas später werden dann Angaben zum ISM PMI Manufacturing veröffentlicht. Diese Zeitreihe sollte sich auch im März klar oberhalb der „magischen“ Marke von 50 Zählern halten können, was ein eindeutiger Hinweis auf eine weiterhin kräftig zulegende ökonomische Aktivität in der US-Industrie wäre.
Rentenmarkt
Skepsis hinsichtlich der angekündigten Truppenverringerung in der Region um Kiew und die Ankündigung Putins, dass westliche Staaten zur Lieferung von Erdgas Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, sorgten für eine verstärkte Nachfrage nach vermeintlich sicheren deutschen Bundesanleihen. Sinkende Ölpreise und eine schwächere Tendenz an den Aktienmärkten haben Anleger bei US-Staatsanleihen zugreifen lassen.
Aktienmarkt
Nach einem freundlichen Start sind die deutschen Aktienindizes im Verlauf abgebröckelt und haben im Bereich der Tagestiefstände geschlossen. Anleger schauen weiterhin sorgenvoll auf die Inflationsentwicklung und den Krieg in der Ukraine. DAX -1,31%, MDAX -1,61%, TecDAX -1,37%. U.a. fehlende Verhandlungsfortschritte im Ukraine-Krieg haben die US-Börsen auf breiter Front belastet. Dow Jones -1,56%, S&P-500 -1,57%, Nasdaq-Comp. -1,54%.
Unternehmen
Varta hat 2021 bei Erlösen von 902,9 Mio. EUR (+3,8%) das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 17,4% auf 282,9 Mio. EUR verbessert. Der Konzerngewinn des Batterieherstellers stieg auf rund 126 (96) Mio. EUR. Der Vorstand rechnet für 2022 mit einem Umsatz zwischen 950 und 1.000 Mio. EUR und einem bereinigten EBITDA von 260 bis 280 Mio. EUR. Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globalen Produktions- und Lieferketten belasteten den Ausblick, so Varta weiter.
Devisen
Der Euro hat seinen jüngsten Höhenflug nicht fortgesetzt und ist nach einem stärkeren Beginn wieder unter 1,11 US-$ gerutscht.
Rohstoffe
Dass die USA einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben (180 Tage lang jeweils 1 Mio. Barrel), hat die Preise des schwarzen Goldes nach unten gedrückt. Zudem ist auf der Sitzung der Opec+ erwartungsgemäß eine weitere Produktionsausweitung ab Mai um 432.000 Barrel pro Tag beschlossen worden.
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