BP: Aktie steht nach Rosneft-Ankündigung unter Druck – Kursziel wird reduziert
BP zieht Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg. Man trennt sich von den Anteilen, die man an der russischen Rosneft hält. Bisher liegen 19,75 Prozent der Rosneft-Aktien bei BP. Auch treten der aktuelle und der vormalige BP-CEO aus dem Aufsichtsgremium von Rosneft aus. Alle weiteren Geschäfte mit Rosneft in Russland werden ebenfalls beendet. Genaue Details zum Ausstieg gibt es bisher aber noch nicht.
BP muss eine hohe Abschreibung auf Rosneft durchführen. Ende 2021 hatte das Rosneft-Paket in den BP-Büchern einen Wert von 14 Milliarden Dollar. An der Börse lag der Wert zuletzt bei 7,7 Milliarden Dollar. Russische Aktien dürften aber weiter unter Druck geraten, ob ein Verkauf überhaupt möglich ist, ist fraglich. Negative Währungseffekte müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Die Analysten der DZ Bank halten somit zunächst Abschreibungen von bis zu 20 Milliarden Dollar für möglich. Auch eine Komplettabschreibung von rund 25 Milliarden Dollar wird nicht ausgeschlossen.
Verzichten muss BP künftig auch auf die Dividenden von Rosneft, das waren rund 1,5 Milliarden Dollar. Die aktuell höheren Ölpreise können dies aber mehr als kompensieren. BP macht klar, dass man auch weiter die Dividende jährlich um rund 4 Prozent steigern will.
Für die Analysten bleibt es bei der Kaufempfehlung für die Aktien von BP (WKN: 850517, ISIN: GB0007980591, Chart, News). Das Kursziel sinkt von 4,90 GBP auf 4,50 GBP.
Den Gewinn je Aktie sehen die Experten 2022 bei 0,73 Dollar (alt: 0,74 Dollar). Im kommenden Jahr sollen es 0,70 Dollar (alt: 0,71 Dollar) sein.
In London gibt die BP-Aktie 6,7 Prozent auf 333,05 GBp nach.