Knaus Tabbert: Die Lust auf den Caravan
In Corona-Zeiten geht der Trend immer mehr zum Individualurlaub. Davon profitieren Unternehmen, die sich auf solche Bedürfnisse spezialisiert haben, seien es der Bootsbauer HanseYachts oder der Caravan-Hersteller Knaus Tabbert.
Marc Hundsdorf, Finanzvorstand von Knaus Tabbert, legt auf dem Hamburger Investorentag, HIT, der von Montega durchgeführt wird, dar, wie sehr die aktuellen Tourismustrends Knaus Tabbert in die Karten spielen. Verbraucher vermeiden derzeit Flugreisen, man will in die Natur, man möchte alleine und ungestört sein. So spricht vieles für die verschiedenen Produkte von Knaus Tabbert, sei es der Wohnwagen, der Kastenwagen oder das Reisemobil. Für jeden Geldbeutel hat das Unternehmen etwas im Angebot, die Spanne reicht von 10.000 Euro bis 750.000 Euro.
Der Markt für die verschiedensten Caravans wächst immer weiter. Bei Knaus Tabbert rechnet man allein in Deutschland bei der Anmeldung solcher Fahrzeuge mit einem jährlichen Plus von 14 Prozent. Gab es 2020 rund 107.000 Fahrzeuganmeldungen aus diesem Bereich, so sollen es 2025 197.000 sein. Damit ist Deutschland der größte Reisemobilmarkt der Welt.
Wie sehr sich dieser Trend auf die Bestellungen auswirkt, zeigen die Zahlen. Lag der Auftragsbestand von Knaus Tabbert im ersten Quartal 2021 bei 18.600 Einheiten, so ist er bis zum dritten Quartal 2021 auf fast 38.000 Einheiten angestiegen. Monetär legt der Wert von 624 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden Euro zu.
Hundsdorf macht in seiner Präsentation deutlich, dass man die Nachfrage momentan nicht in vollem Umfang bedienen kann. Probleme in der Lieferkette spielen dabei eine wichtige Rolle. Der CFO glaubt, dass die Nachfrageentwicklung weiter dynamisch bleiben wird, für ein Abebben gibt es keine Hinweise.
Um sich künftig besser aufzustellen, will man die Abhängigkeiten von Lieferanten verringern. Zuletzt hat man stark auf ein Chassis von Fiat gesetzt. Künftig sollen auch Mercedes und MAN bei Knaus Tabbert verstärkt zum Einsatz kommen. Im Jahresverlauf wird Ford die Palette ergänzen. Das steigert die Versorgungssicherheit.
Diese ist notwendig, um die eigenen Ziele zu schaffen. Bis 2025 will der Caravanbauer einen Umsatz von 2 Milliarden Euro schaffen. Bei der EBITDA-Marge ist ein zweistelliger Wert ein Thema. Die Kapazitäten sollen auf 50.000 Einheiten im Jahr verdoppelt werden. Das Investitionsvolumen dafür liegt bei 220 Millionen Euro.
Diese Ziele zeigen, dass man bei Knaus Tabbert in der Nach-Corona-Zeit nicht mit einem Einbruch der Nachfrage rechnet. Im Gegenteil.